Teilweise extrem hohe Gehalte an Nickel schweben in Meiderich und Umgebung durch die Luft. Verursacher: unbekannt. Das ergaben jetzt die Antworten auf drei Fragen von Bezirksvertreter Rainer Gänzler (Grüne) zum Nickelgehalt im am Boden niedergeschlagenen Staub in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck. Das ist für den Grünen schon seit 2002 ein Thema.

15 Millionstel Gramm je Qua­dratmeter und Tag im Jahresdurchschnitt dürfen Nickel und seine Verbindungen im Staub am Boden nicht überschreiten. Sonst muss nach den Ursachen geforscht, müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Denn mit dem Schwermetall ist nicht zu spaßen: Ihr verstärktes Einatmen wird für Krebs von Lunge und Atemwegen verantwortlich gemacht. Außerdem gelten sie als Risikofaktor für die Nickel-Kontaktallergie, die Kinder entwickeln. Bis zu 4,5 Mio Menschen in Deutschland reagieren auf entsprechenden Hautkontakt allergisch.

Bis zu 331 Millionstel Gramm

Davon stand in der Vorlage der Verwaltung aber nichts. Vielmehr erfuhr der Fragesteller, auch 2011 seien an 42 von insgesamt 58 Messstationen im Duisburger Norden höhere als die zulässigen Nickelwerte gemessen worden. An sechs Messstationen im Meiderich-Ruhrorter Hafen wurden Werte zwischen 111 und 331 Millionstel Gramm gemessen, an zwei weiteren im Bereich Untermeiderich/Laar 173 bzw. 113 Millionstel Gramm. Aber, so die Verwaltung, die zulässigen Belastungswerte im Boden würden nirgendwo überschritten. „Es liegen also keine schädlichen Umwelteinwirkungen vor. Die Gesundheit der Bürger ist nicht gefährdet“, lautete die Bilanz. Konkrete Zahlen zur Bodenbelastung wurden aber nicht vorgelegt.

Und dann erfuhren die Bezirksvertreter noch, dass mehrere Betriebe der Eisen- und Stahlindus­trie, des Schrotthandels sowie der Logistik im Hafen dafür Hauptverursacher sein könnten. Sie erfuhren, dass es einen Arbeitskreis der Behörden dazu gibt. Nur: „Bislang können Verursacher definitiv nicht benannt werden.“ Acht Betriebe, hieß es weiter, seien aufgesucht worden. Keine Auffälligkeiten. Ei­ne Firma sei aufgefordert worden, ihre Halle regelmäßig zu reinigen, die Tore geschlossen zu halten, defekte Fenster zu reparieren und Schleifmaschinen zu kapseln. Das würde künftig mindestens einmal im Monat kontrolliert. Immerhin, so die Umweltbehörde, gingen solche Belastungen heute gegenüber früheren Jahren nur noch von wenigen Stellen aus.