Duisburg-Marxloh. . In der Marxloher Kreuzeskirche erinnert eine Ausstellung an die tapferen Arbeitskämpfe der Bergleute im Revier.

Man fühlte sich in der Zeit um zwei Jahrzehnte zurückversetzt, als der Knappenchor MGV Concordia Lohberg e.V. in feierlicher Bergmannsmontur im Altarraum Stellung bezog. 24 Bergbauarbeiter und ein Chorleiter sorgten mit klassischen Bergmannsliedern bei der Ausstellungseröffnung zu „Erinnern gibt Zukunft“ in der Marxloher Kreuzeskirche für die musikalische Untermalung.

Erstausstellung erfolgtein Kamp-Lintfort

Seit die Wanderausstellung über den Arbeitskampf im Bergbau in den 90er-Jahren 2005 zum ersten Mal in Kamp-Lintfort feierlich eingeweiht wurde, hatte sie bereits mehrere Standorte. Nun hat sie in der Marxloher Kreuzeskirche eine neue, vorübergehende Heimat gefunden. „Es wird oftmals vergessen, dass dies hier mal eine Bergbauregion war“, sagt Hans-Peter Lauer, Pfarrer der Kreuzeskirche, in seiner Eröffnungsrede über Duisburg. „Die Region hat nicht nur Stahl, sondern ist auch für seinen Steinkohlebergbau bekannt gewesen.“ Für 2018 ist der Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau besiegelt, danach wird es in Duisburg und gesamt Deutschland keinen Bergbau mehr geben. „Um unsere Erfahrungen zu dokumentieren, entstand die Idee der Fotoausstellung“, sagt Jürgen Widera vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA). „Der Titel ‚Erinnern gibt Zukunft’ ist nicht zufällig, sondern Programm. Er macht nur Sinn, wenn man bedenkt, was nimmt man aus der Vergangenheit mit für die Zukunft.“

Und genau auf dieses Thema kam auch Theo Steegmann, früherer Zweiter Betriebsratsvorsitzender bei Krupp, in seinem Impulsreferat über die „Notwendigkeit von Bündnissen heute“ bei der Abendveranstaltung zu sprechen. Er verwies darauf, wie wichtig es sei, gerade zur derzeit stattfindenden Zeit der Energiewende, den früheren Zusammenhalt und den Gemeinschaftssinn von Arbeitnehmern, Kirche und Betrieben an die neue Generation weiterzugeben.

Und der Gemeinschaftssinn war groß, das beweist die Ausstellung mehrfach. Bilder vom ökumenischen Gottesdienst auf dem Pattberg, Zeitungsartikel über Mahnwachen und Kirchenbesetzungen und Briefe von Kindern, die den „Kumpeln“ Mut zusprechen: All das finden die Besucher der Ausstellung eindrucksvoll dokumentiert.

„Solidarität ist keine Einbahnstraße“, bemerkte Peter Woth, Leiter der Vertrauenskörperleitung Bergwerk West in seinem Vortrag über den großen Zusammenhalt damals. „Hilf anderen und auch dir wird geholfen werden.“