Duisburg. . Im Bereich Sassenstraße/Im Eickelkamp in Duisburg-Wehofen haben Anwohner nach Wohnungs- und Autoeinbrüchen Angst. Seit einem Monat fühlen sie sich nicht mehr sicher. Mehrere Male bereits versuchten Einbrecher Wohnungen als mögliche Ziele auszukundschaften - einmal gelang es ihnen.

Als Astrid K. (Name der Redaktion bekannt) den Überraschungsgast aus Bayern zur großen Freude der Tochter ins Haus geführt hatte, wurde an dessen Wagen auf der eigentlich so idyllischen, ländlichen Sassenstraße die Scheibe eingeschlagen. Das Gepäck samt Wertgegenständen wurde gestohlen. Der bayrische Geburtstags-Besuch war unsanft in der Duisburger Realität gelandet – eine leere Handtasche lag nachher in einem Gebüsch am Bahndamm.

Der Vorfall in der vergangenen Woche war laut Astrid K. der vorläufige Höhepunkt einer Kette besorgniserregender Vorkommnisse, die an der grünen Grenze zu Oberhausen Anfang September ihren Anfang nahmen: „Wir wohnen seit 22 Jahren hier. Seit einem Monat fühlen wir uns nicht mehr sicher.“

Wasserflasche als Zugang zur Wohnung

Anfang September wurde in der Nachbarschaft ein Rentnerehepaar von Osteuropäern – vermutlich Bulgaren oder Rumänen – so lange mit Sturmklingeln und Fensterklopfen belästigt, bis der Mann widerwillig die Tür öffnete. Unbekannte hätten in gebrochenem Deutsch die Füllung einer Wasserflasche verlangt, hätten das Haus, sagt Astrid K., regelrecht ausgekundschaftet.

Einen Tag später wurde in der Nachbarschaft eingebrochen, ein Laptop und weitere Wertgegenstände gestohlen. Den Trick mit der Wasserflasche versuchten Unbekannte wenige Tage später wieder bei einem Nachbarn. Ein weiteres Mal gaben Frauen in Roma-Tracht vor, sie hätten auf der Sassenstraße nur Maiskolben pflücken wollen. Als binnen weniger Tage erneut aufdringlich in der Nachbarschaft um Wasser gebeten wurde, gaben die mit einem Wachhund konfrontierten Bittsteller vor sie seien nur Schrotthändler.

Astrid K. hat da andere Befürchtungen: „Ich glaube, dass wir hier ausgespäht werden sollen für künftige Einbrüche“, sagt die besorgte Frau, „und obwohl ich verstehe, dass die Polizei unterbesetzt ist und viele andere Sachen zu tun hat: Wir fühlen uns nicht beschützt!“

Polizei unterbesetzt

Ärgerlich sei es gewesen, sagt Astrid K., dass die Polizei nach dem Auto-Einbruch niemanden zu ihnen geschickt habe: „Die Diebe waren noch in der Nähe, die hätte man schnappen können!“

Auch ihre Bitte nach regelmäßigen Streifenfahrten an der Sassenstraße sei abgelehnt worden: „Da hieß es dann: Zu schlecht besetzt.“

Eine Sprecherin der Duisburger Polizei hatte auf Nachfrage der Redaktion Verständnis für Astrid K.’s Ärger, allerdings sei das Vorgehen einwandfrei.

„Wenn ein aufgebrochenes Fahrzeug noch fahrtüchtig ist, dann bitte wir den Halter, es bei uns vorzuführen“, sagte die Sprecherin.