Duisburg-Hamborn. . Am Hamborner Altmarkt tobt ein Preiskrieg der Apotheker. Alle vier dort angesiedelten Unternehmen bieten ihren Kunden Rabatte an, aber nur zwei extreme von 35 und 40 Prozent.

Am Hamborner Altmarkt tobt ein Preiskrieg der Apotheker. Alle vier dort angesiedelten Unternehmen bieten ihren Kunden Rabatte an, die beiden Alteingesessenen – Apotheke am Altmarkt und Rothe-Apotheke – allerdings nur in eingeschränktem Umfang. Eine wahre Schlacht liefern sich dagegen die beiden Neulinge: Die mzd-Apotheke (im kürzlich eröffneten Medizinischen Zentrum) und die Neue Apotheke (die vor zwei Wochen vom Rathaus zum Markt umgezogen ist).

Armagan Keskin, Inhaber der Neuen Apotheke, versteht sich als Erfinder des Rabatts in dieser Branche. Wer seine (kostenfreie) Kundenkarte besitzt, bekam schon in der Vergangenheit stets 25 Prozent Nachlass auf alle nicht rezeptpflichtigen Medikamente. Darauf stieg der Neuling im Ärztehaus, Andreas Rieß, ein.

Doch der Nachbar habe noch eins draufgesetzt und biete nun 35 Prozent Preisnachlass. „Da ist mir der Kragen geplatzt“, sagt Rieß. Folge: Nun bietet er den Kunden, die seine (ebenfalls kostenfreie) Goldkarte besitzen, 40 Prozent auf alles, was nicht rezeptpflichtig ist. „Die Preise sind natürlich knallhart kalkuliert“, sagt Rieß. Er ist nicht glücklich darüber, will aber auch nicht nachgeben. Im Moment sieht er die Preisschlacht als „Werbemaßnahme“ nach der Neueröffnung.

Keskin begründet seine dauerhaft niedrigen Preise so: „Wir kaufen günstig ein und geben den Rabatt des Großhandels an unsere Kunden weiter.“ Gleichwohl räumt er ein, dass die Schlacht derzeit „etwas extrem ist“.

Verdrängungswettbewerb

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Von Gregor Herberhold

Michael Beck, jetziger Inhaber der seit gut fünf Jahrzehnten bestehenden Apotheke am Altmarkt, hält den Machtkampf der beiden Neulinge für „Selbstmord“. Und fragt sich, wie die Beiden das durchhalten wollen. Das sieht Hans-Joachim Krings-Grimm von der Rothe-Apotheke genauso. „Das ist Verdrängungswettbewerb“, sagt er. „Den machen wir nicht mit.“ Wie Michael Beck setzt er auf gute Beratung, schließlich gehe es um das kostbare Gut Gesundheit. „Wir sind kein Discounter“, sagt Krings-Grimm. „Wir bringen eine gute Leistung und die hat ihren Wert.“

So lange die beiden Neulinge sich nur eine Eröffnungsschlacht liefern, kann er damit leben. Allerdings spürt er, wie auch Michael Beck, schon die Auswirkungen: Alte Kunden drängten ihn schon, nun auch mal grundsätzlich Rabatt einzuräumen. Beck geht es ebenso: „Dann müssen Sie sich mal was einfallen lassen“, sei ein Spruch, den er jetzt öfter zu hören bekomme. Trotzdem beteiligen sich beide nicht an der Kampfpreis-Aktion. Wie in der Vergangenheit werde es bei monatlich wechselnden Angeboten bleiben.