Duisburg-Obermarxloh. .

Der modernste Recyclinghof Duisburgs entsteht in Obermarxloh: An der Straße Im Holtkamp bereiten die Wirtschaftsbetriebe derzeit das 10000 Quadratmeter große Gelände vor. Vor zwei Wochen wurde bereits die verwilderte Fläche kurz vor dem Straßenknick gerodet. Inzwischen sind Arbeiter mit schwerem Gerät dabei, die Gräben für die Kanalisation zu ziehen.

Auf eine Müllsammelstelle wie diese warten die Bürger im Duisburger Norden schon lange. Derzeit müssen sie zum Wertstoffhof nach Neumühl. Aber der wurde schon kurz nach der Einweihung so gut angenommen, dass er bald ausgelastet war und inzwischen kräftig überlastet ist.

Insbesondere an den Samstagen, klagen die Nutzer seit Jahren, „herrscht dort ziemliches Chaos“. Weil sich mitunter lange Rückstaus auf der Boschstraße bilden und die Rangiermöglichkeiten für die Lastwagenfahrer, die den Abtransport der Container managen, sehr eingeschränkt sind. Deshalb wurde der Ruf nach einem größeren Ersatzgelände laut.

Keine langen Autoschlangen mehr

Das fand sich Im Holtkamp. Dort, im Hinterland des alten Hamborner Bahnhofs, haben sich schon etliche Wiederverwertungsbetriebe angesiedelt. Eine ideale Stelle also auch für die Wirtschaftsbetriebe und ihren Recyclinghof.

Bereits vor anderthalb Jahren gab die Bezirksvertretung Hamborn und wenig später der Rat der Stadt Duisburg grünes Licht für dieses Projekt. Trotzdem ging es mit dem Bauen nicht gleich los. „Wir wollten erst alle Genehmigungen haben“, sagt Christian Kley, zuständig für den Geschäftsbereich Abfall bei den Wirtschaftsbetrieben. „Es waren viele Gutachten nötig“, schildert er. So musste nach Altlasten gesucht werden, mussten Arten- und Lärmschutzbeurteilungen vorgenommen werden – um nur einige zu nennen. „Wir hätten zwar schon mit der Anlage des Platzes beginnen können, als noch nicht alle Genehmigungen vorlagen“, sagt Kley. So, wie es jetzt läuft, ist es ihm aber lieber: Nun könne man alles auf einen Schlag bauen und müsse sich nicht mehr um weitere Genehmigungen kümmern. Im Juli 2013 will Kley den neuen Recyclinghof in Betrieb nehmen, zeitgleich soll Neumühl geschlossen werden.

Im Holtkamp entsteht eine zweigeteilte Anlage: Dreispurig können Privatleute mit ihren Pkw künftig aufs Gelände fahren. Rund 60 Fahrzeuge finden dort Platz. In einer Schleife werden die Müll-Lieferanten an den verschiedenen Containern vorbeigeführt, die in den Boden eingelassen sind und an denen direkt geparkt werden darf. Lange Wege entfallen also.

Eine separate, aber nur etwa halb so große Anlage gibt es für Gewerbetreibende, weil die oft große Mengen Abfall anliefern und folglich lange zum Entladen brauchen. Das habe andernorts oft Stress verursacht, den es zu vermeiden gelte.

Zudem ist noch eine Ausstellungs- und Schulungsfläche vorgesehen: „Wir möchten vor allem den Kindern zeigen, was mit dem Abfall passiert und wie er wiederverwertet wird.“