Duisburg-Vierlinden. . Alte Eichen, die in jüngster Zeit immer wieder dicke Äste abwerfen, ärgern die Anlieger der Vierlindener Straße Unter dem Bogen. Jetzt trafen sich die Bürger mit Politikern und Stadtmitarbeitern, um das Problem zu erörtern.

Es ist eine wunderschöne, kleine Allee: die gut 100 Meter lange Straße „Unter dem Bogen“ in Vierlinden. 16 Roteichen stehen dort. Mächtige Bäume, die man bestenfalls zu zweit umarmen kann. Rund 60 Jahre sind sie alt. Haben gewaltige Kronen, die die kleinen, hübschen Häuser buchstäblich in den Schatten stellen – wie auch Teile der angrenzenden Gärten.

„Wir sind vor vier Jahren hierher gezogen“, sagt Frank Hilbert, „weil es so schön ist.“ Die kleine Stichstraße, die den Kirchweg mit der Friedrich-Ebert-Straße verbindet, ist optisch ein Gedicht. Aber: Die in die Jahre gekommenen Bäume verlieren in jüngster Zeit immer mehr Äste. Deshalb haben Frank Hilbert und fast alle seiner Nachbarn einen Antrag auf Fällung der gesamten Allee gestellt – schweren Herzens. Vorausgegangen waren etliche Schreiben und Telefonate mit der Stadtverwaltung mit dem Ziel, dafür zu sorgen, dass die Bäume besser kontrolliert und die Kronen regelmäßig zurückgeschnitten werden.

Geteilte politische Lager

Denn: Man fürchte um Leib und Leben. Insbesondere spielende Kinder seien gefährdet. „Ich möchte nicht, dass mein kleiner Sohn einen Zentimeter dicken Ast auf den Kopf bekommt“, so Hilbert.

Die Stadt habe aber immer nur ausweichend geantwortet und ihm zu verstehen gegeben, dass man als Anlieger einer solchen Straße mit dem Risiko leben müsse, dass auch mal Äste herunterfielen. Im übrigen sei die Stadt versichert, falls tatsächlich mal etwas passiere...

Da reichte es dem jungen Familienvater. Da er von Nachbarn, die zum Teil seit Jahrzehnten dort leben, wusste, dass auch sie sich über die mächtigen Bäume ärgern (wegen des vielen Laubs, der starken Abschattung der Wohnungen, aber auch wegen der Äste, die schon parkende Autos beschädigt hätten), stellte er im Auftrag von rund einem Dutzend Siedlern den Antrag auf Fällung.

In der Bezirksvertretung wurde der Fall schon diskutiert – die Lager sind gespalten. Grüne und CDU wollen die Bäume erhalten wissen, Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann (SPD) kann sich mit einer Fällung abfinden.

Im November will das Bezirksparlament den Fall neuerlich erörtern. Um die Stimmung der Anwohner einzufangen, trafen sich Bezirkspolitiker und Mitarbeiter der Stadtverwaltung am Donnerstagnachmittag mit den Bürgern. Die trugen ihre Argumente ruhig, aber nachdrücklich vor und erreichten auf Anhieb, dass künftig intensivere Baumkontrollen durchgeführt werden sollen.

Außerdem wird, weil die Bäume fast die ganzen Gehwege einnehmen, darüber nachgedacht, Unter dem Bogen zur Spielstraße zu machen.