Duisburg-Walsum. . Die Radwege in Duisburg sind nicht überall von guter Qualität. Teilweise wuchern sie zu, teilweise sind sie sehr holperig, teilweise haben sie Schlaglöcher. Roswitha Chlaß kann ein Lied davon singen.

Die 70-jährige Roswitha Chlaß ist eine begeisterte Radlerin. Tagtäglich düst sie mit ihrem „E-Bike“, wie sie das mit Stromantrieb ausgestattete Rad stolz nennt, zum Einkauf nach Vierlinden, aber auch zu Freunden nach Marxloh. Und selbst die Duisburger Innenstadt ist ihr nicht zu weit. Aber: Wenn sie nach einer längeren Tour kreuz und quer durch Duisburg nach Hause kommt, dann kann sie sich kaum noch bewegen. „Die Gelenke schmerzen, man glaubt es kaum“, sagt die Walsumerin.

Nicht etwa, weil die Knochen grundsätzlich Probleme machen, sondern weil viele Radwege „in so miserablem Zustand sind, dass man ständig Schläge ins Kreuz und in die Schultern bekommt“, erzählt sie.

Eine „Acht“ in der Felge

„Schauen Sie sich mal die Buckelpiste an der Königstraße an“, sagt die 70-Jährige und zeigt von der Einmündung Römerstraße in Richtung Rhein. Die eine Seite ist relativ neu gemacht, aus dem üblichen roten Pflaster. Die Piste wäre tadellos, wenn keine stacheligen Brombeerzweige auf dem Boden lägen oder vom Bahndamm herabhängend die freie Fahrt beeinträchtigen würden.

Die andere Seite, am Sportplatz entlang, die wuchert zu und macht den kombinierten Fuß- und Radweg dadurch unnötig schmaler. Aber viel schlimmer ist, dass der uralte Asphaltbelag aufbricht. Es gibt Schlaglöcher, Erhebungen – vermutlich durch Wurzelwerk – und Risse. „So ist das fast überall“, sagt die Dame enttäuscht. Dabei sollen und wollen wir doch gerne Rad fahren. Aber dann soll man uns auch lassen.“ Ein weiterer Kritikpunkt sind die Straßeneinmündungen. Radwege gehen meist nicht sanft in den Straßenbelag über, sondern überwiegend mit etwa zwei bis drei Zentimeter hohen Kanten. „Das gibt furchtbare Schläge im Rücken“, klagt Roswitha Chlaß. Und, wenn man Pech hat, auch noch eine „Acht“ in der Felge. Weil der Reifen sich so stark eindrückt.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die für den Erhalt der Straßen und Radwege zuständig sind, tun nach eigener Auskunft ihr Bestes, um alle Verkehrsflächen in Ordnung zu halten. Zehn Mitarbeiter drehen ständig ihre Runden und kontrollieren jede Straße. Im Schnitt alle zwei Monate. Gravierende Schäden würden dann alsbald beseitigt.

Beim Grünschnitt sieht die Sache anders an: Die Anlieger seien für die Pflege zuständig und hätten darauf zu achten, dass die Wege frei sind. Das sei in der Straßenreinigungssatzung so festgelegt.

Nur um städtische Bereiche kümmern sich die Wirtschaftsbetriebe, allerdings nach einem festgelegten Plan.