Duisburg-Hamborn. .
Die metallische Stimme dröhnt so laut, dass man sie bis zum Parkplatz vernehmen kann. Zu verstehen ist jedoch noch nichts. Betritt man dann das Gebäude des ehemaligen Tropenhauses Hamborn, werden aus dem undeutlichen Gemurmel langsam Sätze. Zu hören ist ein enthusiastischer Auktionator der Angebote wie „Sieben Guppys für vier Euro“ an den Fischfreund bringen will.
Wenn die Begeisterung einmal ausbleibt, hilft Andreas Eichler mit Kommentaren wie „Na gut, dann nehm’ ich die halt selber, da kenn ich nix“ oder „Leute denkt dran, wir brauchen das Geld“ weiter.
Dieses geschäftige Treiben ist Teil der jährlichen Zierfischbörse der Gesellschaft für Aquarienkunde (Gfa) in Hamborn. Dort werden sowohl Tiere aus eigener Zucht als auch ein paar seltene Exemplare aus dem Fachhandel versteigert. An den zwei Tagen gehen fast 5000 Fische über den Versteigerungstisch, sie alle warten in fein säuberlich beschrifteten Plastikbeuteln, die mit Wasser und Sauerstoff gefüllt sind.
Schaubecken kürzlich umgestaltet
Zu den vielen Hundert Kunden gehören vorwiegend Familien mit Kindern. Sie nutzen die Zierfischbörse nicht nur, um ihr heimisches Aquarium oder ihren Gartenteich neu zu besiedeln, sondern auch als Ausflugsziel.
Während ein Elternteil sich um die Versteigerung kümmert, schaut der Partner, was es so am Grill und Kuchenstand gibt oder beteiligt sich an der gut bestückten Tombola. Die Kinder erkunden derweil die Anlage mit ihren aufwändig umgebauten neuen Becken und den vielen bunten Fischen.
„Wir haben hier im letzten Jahr sehr viel investiert, um die Becken energieeffizienter zu gestalten“, erklärt Elmar Janssen, Sprecher der Aquarianer. Er deutet auf die grauen Rückwände der Becken und sagt: „Das ist ein ganz spezieller Styropor, der sonst auch zum Dämmen von Häusern verwendet wird“. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Becken so wenig Wärme verlieren wie möglich – man muss Heizkosten sparen.
Wenn man die ganzen Umbauarbeiten betrachtet, wird klar, dass der Auktionator recht hat, die Gesellschaft braucht das Geld wirklich. „Insgesamt haben wir so ungefähr 7000 Euro investiert, da müssten wir ziemlich viele Fische verkaufen, um das wieder reinzukriegen.“