Duisburg-Hamborn. .

In Hamborn soll Kunst künftig mehr Raum bekommen. Und das buchstäblich. Neben Ausstellungen im Rathaus ist geplant, auf der Jägerstraße und dem neugestalteten Platz Schreckerstraße/Altmarkt dauerhaft Kunstwerke aufzustellen.

Beschlossen und verkündet hat die Bezirksvertretung Hamborn, dass die beiden verwaisten Skulpturensockel auf der Jägerstraße alsbald wieder genutzt werden sollen. Marxloher Gymnasiasten hatten sieben Kunstwerke im Miniaturformat gebaut (wir berichteten). Fachleute von Thyssen-Krupp, die die Werke letztlich in der Ausbildungswerkstatt herstellen, haben zwei ausgewählt, die für diesen Zweck geeignet sind. Sie sollen in kürze installiert werden.

Manche Entwürfe zu filigran

„Manche Entwürfe waren einfach zu filigran“, sagte CDU-Sprecher Marcus Jungbauer. Sie wurden für die Jägerstraße abgelehnt, weil sie vermutlich schnell von Randalierern beschädigt oder zerstört würden. „Das Vandalismus-Risiko ist zu groß.“ Sie sollen aber eventuell an anderer Stelle gezeigt werden.

„Die Idee“, wieder Kunstwerke aufzustellen, „ist gut“, fand auch Herbert Fürmann (Die Linke): „Die kahlen Sockel gefallen mir auch nicht“, stellte er klar. Wichtig ist ihm allerdings, dass die neuen Kunstwerke „vor Diebstahl geschützt werden“. Eine der alten Skulpturen, das Sterntalermädchen, war 2008 über Nacht spurlos verschwunden – vermutlich haben Metalldiebe sie mitgenommen. Damit die andere Figur, das Bildnis eines Knaben, nicht auch gestohlen werden kann, baute die Stadt sie ab und brachte sie zum Lehmbruck-Museum.

Ob denn Kosten für die Stadt entstehen, wenn diese Skulpturen gefertigt und aufgestellt werden, wollte SPD-Sprecher Sebastian Haak wissen. „Die TKS-Ausbildungswerkstatt würde die Fertigung der Kunstwerke kurzfristig übernehmen“, ließ Jungbauer ihn wissen. Kosten entstünden, von einer Haftpflichtversicherung abgesehen, also keine für die Stadt.

SPD-Frau Martina Will legte Wert darauf, dass die Schüler, die die Entwürfe gefertigt haben, und die Thyssen-Auszubildenden, die die Werke schaffen, auf einem Schild an der Skulptur namentlich erwähnt werden. Und schon gaben alle Fraktionen grünes Licht.

Anfreunden können sich die Bezirkspolitiker auch mit der CDU-Idee, auf dem „Shared Space“ am Altmarkt zwei Koksofentüren von Thyssen-Krupp als Skulpturen aufzustellen. Sie sind etwa sechs Meter lang und einen halben Meter breit. Durch solche „historischen Wahrzeichen aus der Hochzeit von Kohle und Stahl“ würde der Platz, so die Christdemokraten, zum einen noch weiter aufgewertet, zum anderen aber auch stärker verkehrsberuhigt.

Da die CDU keine detaillierten Pläne vorlegen und auch noch keinen konkreten Standort vorschlagen konnte, entschied sich die Bezirksvertretung das Thema in einer späteren Sitzung nochmals zu behandeln. Wie bei den beiden anderen Skulpturen würde Thyssen-Krupp laut Marcus Jungbauer „alles organisieren“, sprich: auch bezahlen.