Duisburg-Nord. .

Die Stadt Duisburg hält einen Anbau am Evangelischen und Johanniter-Klinikum Niederrhein, Fahrner Straße 133, für unbedingt notwendig. Bekanntlich soll die angeschlossene Meidericher Herzklinik in fünf Jahren dorthin verlegt werden. Die Bezirkspolitik Hamborn teilt die Auffassung der Stadt. Einstimmig hat sie deshalb beschlossen, die Anbaumöglichkeit über einen Bebauungsplan zu ermöglichen.

„Das ist ein wichtiges Projekt für den Duisburger Norden“, stellte Bernd Welke vom Amt für Stadtentwicklung in der Sitzung der Bezirksvertretung klar. Da nur ein bestimmter Bereich des Areals rund ums Hospital planungsrechtlich gesichert sei, müsse ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden.

Das Plangebiet hat eine Größe von 14,2 Hektar und wird eingegrenzt durch die Wohnbebauung Frundsbergstraße und die Autobahn 59 im Nordwesten, die Fahrner Straße im Nordosten und die Kleine Emscher sowie die Warbruckstraße im Südwesten.

Keine Müllverbrennungsanlage

Das Klinikum hat die Ausbaupläne bei der Stadt eingereicht und hofft, alsbald grünes Licht zu bekommen, um mit der Maßnahme beginnen zu können. Manfred Rönfeldt, Technischer Leiter des Krankenhauses, erläuterte den Politikern den Zeitplan: Er hofft, dass ab kommendem Frühjahr mit den ersten „kleineren Arbeiten“ begonnen werden kann. In spätestens drei bis dreieinhalb Jahren soll ein neues Bettenhaus mit OP-Abteilung stehen. Das Bettenhaus soll anfangs als Ausweichquartier dienen - die Bettenhäuser des Krankenhauses an der Fahrner Straße sind bereits 40 Jahre alt und müssen ebenfalls renoviert und modernisiert werden. Im laufenden Betrieb ist das aber nicht machbar.

Bereits 2017, also in fünf Jahren, will man mit dem Umzug der Herzklinik beginnen. Das sei ein engagierter Zeitplan, aber durchaus einhaltbar - „plus, minus einem halben Jahr“, so Rönfeldt.

„Wir begrüßen die Pläne des Klinikums“, stellte Sebastian Haak, Sprecher der SPD-Fraktion klar. Sein CDU-Kollege Marcus Jungbauer ergänzte: „Das führt zu einer Stärkung des Standortes.“ Er sprach aber auch noch einmal das Thema Heizungs-/Stromanlage an. Die Krankenhausleitung plant ein Blockheizkraftwerk. Jungbauer erinnerte sich aber noch an die Müllverbrennungsanlage, die vor einigen Jahren zur Diskussion stand und heftige Kritik der Bürger auslöste. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass es sich jetzt wirklich nur um ein herkömmliches Blockheizkraftwerk handele, Krankenhausabfälle werden dort nicht verbrannt. Das hatte Klinik-Geschäftsführer Otto Eggeling bereits im Juli im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt - wir berichteten.

SPD-Mann Volker Thierfeld interessierte sich noch für die weitere Nutzung des Herzklinik-Gebäudes nach dem Umzug. Klare Aussagen gab es nicht. Bekanntlich prüft Eggeling derzeit, ob sich das Haus eventuell für Schulungen, aber auch als Altenheim, als Unterkunft für Patienten-Angehörige oder eventuell sogar als Hotel eignen würde.