Duisburg-Hamborn. . Dr. Regina Hood will in den kommenden Jahren in Hamborn eine eigenständige Fachabteilung für Diabetologie aufbauen
Dr. Regina Hood hat sich viel vorgenommen: Die neue Chefärztin verstärkt ab 1. Oktober das Ärzteteam in der Helios St. Johannes Klinik in Hamborn. Dort will die 47-jährige Diabetologin in den kommenden Jahren erstmals eine eigenständige Fachabteilung für Diabetologie aufbauen.
In Duisburg ein bisher einmaliges Projekt. Gleichzeitig will die Fachärztin mit ihren Kollegen ein überregionales Diabetes-Zentrum gründen, dass die ganze Region um Duisburg versorgen soll. Mit dem erweiterten Angebot wird die Behandlung des weit verbreiteten, diabetologischen Fußsyndroms interdisziplinär komplettiert - zusammen mit der Gefäßmedizin und der Fußchirurgie.
Bisher einmaliges Projekt in Duisburgs Krankenhäusern
Der Bedarf für das erste große Fachzentrum für Diabetes in Duisburg ist zweifellos gegeben. Von den rund 26.000 Patienten der Duisburger Helios Klinikgruppe pro Jahr leidet jeder Vierte unter Diabetes I oder II. In anderen Worten: Insgesamt etwa 6500 Diabetes-Erkrankte jährlich allein an den Helios Kliniken bedürfen einer besonderen, speziellen Behandlung. „Und auf lange Sicht wird der Bedarf sogar noch wachsen“, schaut Dr. Hood in die Zukunft.
„Wegen Überernährung und Bewegungsmangel wachsender Bevölkerungsschichten, sogar vieler Kinder und Jugendlicher, werden die Fallzahlen in den kommenden Jahren leider eher noch steigen.“Langsam aber sicher haben sich Diabetes I (10 Prozent aller Fälle) sowie Diabetes II Mellitus (90 Prozent aller Fälle) zu einer echten Volkskrankheit entwickelt, etwas so wie Rückenschmerzen.„In Deutschland sind wir in dieser Hinsicht eurapaweit führend.
Rund zehn Prozent der Bevölkerung ist inzwischen betroffen“, so Dr. Hood.Die Fachärztin hat sich neben akuten Komplikationen, schlecht einstellbarem Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes auf die Diagnostik und interdisziplinäre Therapie des diabetischen Fußsyndroms spezialisiert. Oberstes Ziel ist es bei dieser Therapie, gemeinsam mit dem Ärzteteam der Gefäß- und Unfallchirurgie, Amputationen zu vermeiden.
Aber Dr. Hood, die an der Rheinisch-Westfälischen Universität in Aachen Medizin studierte, hat noch mehr vor: Um die Versorgung von Diabetes -Patienten künftig noch zu optimieren, strebt die Expertin eine intensive Vernetzung von ambulanten und stationären Angeboten mit Haus- und Facharztpraxen, Selbsthilfegruppen sowie orthopädischen Schuhmachern an.Dr. Regina Hood - Vater Engländer, Mutter Deutsche - wuchs zweisprachig in Waldfeucht auf, nördlich von Aachen nahe der holländischen Grenze.
Nach der Ausbildung an der Universität in Aachen folgten verschiedene Stationen, u.a. im Luisenhospital in Aachen und im St. Josef-Krankenhaus in Moers.