Duisburg-Walsum. .

Die Gebäude des einstigen Bergwerks Walsum sind bis auf Reste, die erhalten werden sollen oder müssen (Denkmalschutz und weitere Nutzung) dem Erdboden gleich gemacht. Die riesigen Schuttberge werden derzeit zu schottergroßen Stücken gemahlen – mit dem Material lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen, es kann im Straßenbau oder zum Verfüllen eines Schachtes genutzt werden.

Belastung durch noch mehr Lastwagenverkehr entfällt

„Das ganze Material wird von Behörden geprüft und darf nur dann verwendet werden, wenn keine Schadstoffe enthalten sind“, berichtete Ulrich Hirse, Bautechniker der RAG Montan Immobilien, der den Abriss der Zeche leitet, kürzlich im Gespräch mit der Redaktion. Deshalb werden alle Baustoffe fein säuberlich von einander getrennt. Alles, was nicht wiederverwertet werden darf, muss ordnungsgemäß deponiert werden.

Das Mahlen des Betons und der Backsteine geht auf dem 25 Hektar großen Areal über die Bühne. Dort sind inzwischen genügend Freiflächen entstanden, um die riesigen Schuttberge lagern zu können. Damit die Staubbelästigung möglichst gering gehalten wird, muss das Material angefeuchtet werden. Trotzdem gibt es im nördlich hinter dem Hafenbecken angrenzenden Wohnbereich immer wieder Probleme, wenn der Wind ungünstig steht.

Mit noch wesentlich mehr und vor allem zeitlich viel längeren Beeinträchtigungen der Alt-Walsumer und eventuell auch noch der Vierlindener wäre zu rechnen, wenn nun auch noch das Abbruchmaterial des nahen Bergwerks Voerde in der Walsumer Steinbrechanlage aufbereitet würde. Der Liberale Dirk Schlenke fragte deshalb über den Landtagsabgeordneten Holger Ellerbrock bei der Ruhrkohle an, ob die Idee immer noch verfolgt werde, erhielt aber keine zufriedenstellende Auskunft. Walsum sei für die Aufbereitung des Abbruchmaterials besser geeignet, weil die Anlage weiter von der Wohnbebauung entfernt sei als in Voerde, ließ man ihn wissen. Ohne aber klipp und klar zu sagen, ob die Arbeiten auch auf dem hiesigen Gelände erfolgen werden. Die Formulierung soll „schwammig“ ausgefallen sein.

60000 Tonnen Bauschutt fallen in Voerde an, die mit Lastwagen (rund 5000 Fahrten wären nötig), zunächst zur Römerstraße und anschließend mit Resten vom Walsumer Pütt nach Kamp Lintfort transportiert werden müssten. Dort soll der Schutt zum späteren Verfüllen des Bergwerk-Schachtes West verwendet werden.

Auf Anfrage unserer Redaktion versicherte RAG-Immobilien-Sprecher Frank Schwarz am Mittwoch, dass das Thema Schutt-Transport nach Walsum vom Tisch sei. „Wir brechen den Schutt in Voerde und bringen ihn direkt nach Kamp Lintfort.“ Die Verfüllung des dortigen Schachtes beginnt im Jahr 2013, geschlossen wird das Bergwerk Ende dieses Jahres. Schlenke ist erleichtert: Denn damit ist auch die befürchtete immense zusätzliche Belastung der Bürger durch die Lastwagen-Emissionen (Feinstaub und Lärm) kein Thema mehr.