Duisburg-Walsum. . Schließung des Bades als Freibad ist dank Dirk Schlenke (FDP) vom Tisch. CDU zeigt Größe

50.000 Euro einsparen wollte das Rathaus-Bündnis aus SPD, Linkspartei und Grünen: Das Allwetterbad sollte ab 2013 sein Dach geschlossen halten, sollte nicht mehr als Freibad genutzt werden. Die Maßnahme hielt nicht nur das politische Walsum in Atem. In der ganzen Stadt wurde darüber diskutiert.

Thema ist vom Tisch

Wenn es nach dem Votum der Walsumer Bezirksvertretung geht, ist das Thema nun vom Tisch, das Allwetterbad wird wohl auch ab 2013 als Freibad erhalten bleiben.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte FDP-Bezirksvertreter Dirk Schlenke. Der staatlich geprüfte Techniker mit einem Faible für Zahlen hatte die finanziellen Auswirkungen der unpopulären Maßnahme durchkalkuliert und kam zu dem Schluss, „dass das vorne und hinten nicht stimmen kann.“ Schlenke schickte seine Rechnung im Juli ans zuständige Amt, zu Duisburg-Sport.

Die ließen sich Zeit mit ihrer Antwort, die am 20. August bei Schlenke eintraf: In dem Schreiben, das Schlenke an die Bezirksvertretung weiter leitete, bestätigt Duisburg-Sport, dass die geplante Einsparung von 50.000 Euro durch die Nutzungsänderung des Allwetterbades keinesfalls zu erreichen sei.

In der donnerstäglichen Sitzung der Bezirksvertretung Walsum war allen voran die CDU begeistert von dem Papier. Die Christdemokraten um ihren Fraktionsvorsitzenden Peter Hoppe hatten stets betont, dass sie die Maßnahme, die im Rahmen des von der Bezirksregierung geforderten Haushaltssicherungskonzepts erfolgen sollte, für falsch hielten. Stattdessen hatte die CDU vorgeschlagen Personalkosten einzusparen, unter anderem bei den Bezirksämtern und den Bezirksvertretungen.

Wie Don Camillo & Peppone

In der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag brachte die CDU genüsslich einen Antrag zur „Zurücknahme der Entscheidung über die Schließung des Allwetterbades“ ein. CDU-Ratsherr Elmar Klein und Hoppe machten deutlich, dass sie auch mit der Zustimmung der SPD rechneten. Ein Schlagabtausch in bester „Don Camillo & Peppone“-Manier begann: „Als wenn sie nie Fehler gemacht hätten!“ schallte es trotzig aus den Reihen der SPD zurück. Das Freibad-Aus sei falsch gewesen, dem CDU-Antrag werde man dennoch „nie“ zustimmen.

„Warum?“ fragte Haushaltsexperte Klein, die Genossen sollten doch ihre „SPD-Luftbuchung“ im Fall des Bades bereuen: „Zumal in ihrem Haushaltskonzept für 2013 ‘zig Luftbuchungen in Millionenhöhe vorgesehen sind!“

Größe zeigte die CDU-Fraktion, als sie einem Kompromiss von Bezirksamtschef Reinhold Mettlen zustimmte. Die Entscheidung zur Freibadschließung wurde in einem fraktionsübergreifenden Antrag einstimmig zurück genommen, nun muss der Stadtrat dem folgen.