Duisburg. .

Denkmalgeschützte Bauwerke – des einen Freud, des anderen Leid.

Keine Frage: Die Menschen hängen an schönen, alten Häusern. An Gebäuden, die ihre Heimat ausmachen, die Kindheitserinnerungen wecken und für die „gute alte Zeit“ stehen. All das will der Denkmalschutz sicherstellen, aber noch viel mehr. Er will das kulturelle Erbe erhalten, damit nachkommende Generationen sich ein Bild von der früheren Baukunst und der Art zu leben machen können.

Aus dem Grunde soll in Bruckhausen nun auch der Matena-Tunnel, besser bekannt als „Schimanski-Tunnel“, geschützt werden. Ähnlich wie der Landschaftspark Nord, nur viel, viel kleiner, ist er ein Zeugnis der industriellen Entwicklung. Er liegt etlichen Menschen trotz seiner Hässlichkeit, trotz seines maroden Zustandes so sehr am Herzen, dass sie darauf drängen, dass auch er erhalten wird. Das schmeckt Thyssen-Krupp gar nicht, verursacht der Tunnel doch hohe (Erhaltungs-)Kosten.

Das gleiche Problem haben Eigentümer eines denkmalgeschützten Hauses. Auch sie können oft keine preiswerte Lösung bei Renovierungen suchen, sondern müssen die meist teuren, behördlich verordneten hinnehmen. Überspitzt gesagt, dürfen sie nicht mal mehr einen Nagel in die Fassade schlagen, ohne sich gleich Theater einzuhandeln.

Ein Lied kann davon etwa das Walsumer Ehepaar Piva singen, das bekanntlich den genau 100 Jahre alten Bahnhof umbaut. Egal, ob ein Fenster ausgewechselt oder ein Briefkasten aufgehängt werden soll – immer steht das Amt schon am Gleis. Und bestimmt, in welche Richtung der Zug fährt.

Damit keine unnötigen Härten entstehen, sind Entscheidungen mit Augenmaß nötig.