Duisburg-Ruhrort. .
Ruhrort gilt unter Künstlern und „Kreativen“ als Geheimtipp. Dort kann man sich in einem ausgesprochen schönen Ambiente verwirklichen. Mit Galerien, Cafés, aber eben auch sogenannten „Startups“, sprich Unternehmensgründungen.
Eine solche Firma ist „sprengerbleilevens“, die auf dem „Campus Hanielstraße 3“ seit Anfang des Jahres ansässig ist.
„sprengerbleilevens“ – der Firmenname wird „klein“ geschrieben und setzt sich aus den Familiennamen der beiden Geschäftsgründer Oliver Sprenger (38) und Stefan K. Bleilevens (21) zusammen – ist ein Unternehmen, das Werbung gestaltet. Die Werke sind im echten Leben, also auf der Straße, aber auch im virtuellen Leben, sprich im Internet zu finden.
Virtuelle Rundgänge
Der 21-jährige Bleilevens ist Mediengestalter und Spezialist für die Planung von Internetauftritten. Sein Partner Sprenger ist Software-Entwickler, erledigt jetzt aber im wesentlichen die kaufmännischen Arbeiten, sprich: Er sorgt dafür, dass Aufträge hereinkommen und die Buchführung gemacht wird. Es gibt nur eine Angestellte, Merle Hribar, die als Assistentin für Bildbearbeitung und das Design zuständig ist. Damit ist die Firma komplett.
„Anfangs war es schwierig, über die Runden zu kommen“, schildert Sprenger den Start in die Selbstständigkeit. Eigene Arbeiten konnte das Trio nicht vorweisen. Die, die sie als Angestellte in anderen Unternehmen geschaffen hatten, durften sie nicht verwenden. So nutzen die beiden Männer die Gelegenheit, die alte Druckerei und spätere Schlosserei erst einmal gemütlich einzurichten, so dass man sich am Arbeitsplatz jetzt richtig wohl fühlt.
„Hier zu arbeiten“, sagt Sprenger, „ist etwas ganz Besonderes. Man spüre noch das Flair der alten Handwerker-Werkstatt, atme den kreativen Geist der Vorgänger. Und das habe positive Auswirkung auf die eigene Schaffenskraft.
Nach Ruhrort sind die beiden Geschäftsleute nicht zufällig gekommen. „Als Student habe ich hier schon einmal in einer Wohngemeinschaft gelebt“, sagt der Bochumer Sprenger, der vor sieben Jahren aber seinen Lebensmittelpunkt nach Meiderich verlegte. Es gefiel ihm so gut, dass er dorthin zurück wollte. Der Krefelder Bleilevens, den Sprenger zufällig beim Christopher Street Day kennenlernte, ließ sich schnell von den Vorteilen dieses Standortes überzeugen.
Schwerpunkt: Internetseiten
Die neue Firma gestaltet auch Werbetafeln, Schilderanlagen und sogar Werbebroschüren, Einladungen und Visitenkarten.
Ihren Schwerpunkt legt „sprengerbleilevens“ aber auf die Gestaltung von Internet-Seiten.
Je nach Aufwand kann die Gestaltung eines Internetauftritts zwischen 500 und ein paar Tausend Euro kosten. Abgerechnet wird nach Stunden (je 70 €).
Beide sind im Hafenstadtteil längst heimisch geworden und viel und gerne mit Ruhrortern zusammen – sei es im beruflichen als auch privaten Bereich. Insbesondere die Kunstszene begeistert die beiden. „Weil wir uns gegenseitig befruchten“, sagt Sprenger. „Hier zu arbeiten und zu leben hat etwas von Berlin, nur ein paar Nummern kleiner“, finden die beiden.
Was sie mit ihrer Mitarbeiterin auf die Beine stellen, lässt sich am besten im Internet nachschauen (http://sprengerbleilevens.de). Über die „virtuelle Welt“ zu reden, ist halt schwierig, man sollte sie erleben und sich selbst – buchstäblich – ein Bild davon machen. Soviel aber sei verraten: Anders als viele andere Internet-Seiten funktionieren diese wesentlich flüssiger, schneller und orientieren sich an Abläufen wie man sie vom iPad kennt – aber sie laufen natürlich auch auf jedem normalen Computer. Eine Spezialität sind die „Firmenrundgänge“, bei denen der Betrachter das ausgewählte Unternehmen sprichwörtlich durchstreifen und sich sogar Gegenstände, etwa Werkzeuge, erklären lassen kann.