Duisburg-Ruhrort. . Jugendbands aus Deutschland, Russland, Frankreich und den Niederlanden rockten gemeinsam das Parkhaus: „Euro Rock“ feierte 20-Jähriges

Eine Gitarre, ein Schlagzeug und Leidenschaft, mehr braucht man nicht, um den europäischen Gedanken aufleben zu lassen. Acht Jugendbands aus Duisburg und verschiedenen Ländern machten es nun vor, als Teilnehmer des einwöchigen Musikprojekts „Euro Rock“.

„Angefangen hat alles mit einer Idee: Jugendliche sollen Europa kennenlernen. Die Musik ist da nur Mittel zum Zweck“, sagt Initiator Peter Bursch.

20-jähriges Bestehen

In diesem Jahr feierte das Projekt sein 20-jähriges Bestehen. „Und es ist immer noch ein Abenteuer. Es ist toll zu sehen, wie die Bands miteinander arbeiten.“ Das Ergebnis präsentierten die Nachwuchsmusiker nun auf einer Mini-Tournee, die unter anderem auf der Festivalbühne von „Olgas Rock“ in Oberhausen Station machte sowie in den Niederlanden und in Frankreich. Ein Höhepunkt war jedoch das Konzert im Meidericher „Parkhaus“, dort zeigten die Bands nicht bloß ihr Können, sondern gaben außerdem in neuen Konstellationen ihr Debüt. Denn zum Projekt gehörte auch, dass jeder bereit war, mit jedem Anderen Musik zu machen und sich weiter zu entwickeln.

Eigens dafür hatten die Musiker das Parkhaus in ein Kreativlager verwandelt. „Wir stehen auf, frühstücken und arbeiten, bis wir umfallen. Aber das wollen wir auch so“, sagte Elizabeth von der russischen Rockband „Metaxy“. „Es macht unheimlichen Spaß, besonders weil Eurorock international ist“, ergänzte Lisa Weiß, sonst Gitarristin der Duisburger Mädchengruppe „Black Forest Cherry Cakes“. „Wir schauen uns viel gegenseitig voneinander ab, und wir probieren verschiedene Musikstile.“ Durch die neu gegründeten Bands kam es so auf der Bühne zu einer unerwarteten aber erfrischenden Mischung aus Rock, Heavy Metal, Funk, Reggae und Hip Hop – und mehrsprachig gesungen wurde obendrein – in Englisch, Französisch und Holländisch.

Genau das kam hervorragend bei den rund 100 Zuhören an. „Wir sind schon das vierte Mal beim Euro Rock, und heute trifft er genau unseren Geschmack“, sagten die Geschwister Kevin und Nina Beckmann. Spannend seien diesmal die unterschiedlichen Musikrichtungen, zu denen Jung und Alt gleichermaßen tanzten.

Super-Holländer

„Ich finde die Holländer super“, verriet Nina. Das Rap-Trio aus Nimwegen - Discipline, Victioire und Rather Real -, heizte dem Publikum nicht nur mit Turntable und fetten Beats ein, sondern auch mit Breakdance. „Eigentlich schreie ich bei Auftritten nicht“, gestand Victoire. Aufgeputscht durch harte Metal-Riffs und einen mitreißenden Refrain tat er es als Sänger der neuen Combo „Marie and the Minds“ dann aber doch.

Rocksänger Pavel (Metaxy) wiederum versuchte sich als Frontmann der „Vodka Dreams“ erstmals an psychedelischen Klängen. „Für mich ist Musik etwas Spirituelles. Dämonen und Engel, Donner und Stille. Ich lerne hier sehr viel und das ist klasse“, sagte Pavel. „Es ist einfach überwältigend“, freute sich auch Anthony vom französischen Ensemble „R3“. Damit stand er nicht allein: Alle im Parkhaus waren der gleichen Meinung und feierten ein gelungenes Konzert.