Duisburg-Meiderich. .

Der Sender Rio an der Koopmannstraße 98 kämpft seit ein paar Jahren ums Überleben. Deshalb wurde bekanntlich ein Patenschaftsprogramm ins Leben gerufen. 100 Paten, die je 100 Euro geben, sind nötig, damit der Bürgerfunk über die Runden kommt. Vorausgesetzt, die Technik spielt weiter mit. Denn an Neuanschaffungen ist nicht zu denken.

Da kommt eine Spende der Duisburger Sparkassenstiftung gerade recht: Die hat nämlich 5000 Euro locker gemacht, damit das inzwischen in die Jahre gekommene Mischpult endlich gegen ein neues ausgetauscht werden konnte.

„Das alte stammt noch aus den Anfangstagen unseres Senders“, erzählt Rio-Gründungsvater Walter Lippert. „Es knackte und rauschte.“ Ohne die Fingerfertigkeit und Trickserei des Tontechnikers Siggi Ciszak, lob „Walla“ Lippert, hätte man eigentlich schon lange keine vernünftigen Tonaufzeichnungen mehr machen können. Aber das ist Geschichte: Ganz stolz präsentierten Lippert und Ciszak am Montag die neue Technik und gaben Berend Vigils, der als Stellvertreter der Sparkassenstiftung gekommen war, eine kleine Einführung in die Geschichte des Bürgersenders: 1990 ging der Bürgerfunk zusammen mit Radio Duisburg auf Sendung.

„Seitdem“, so Lippert, „ist nicht eine einzige Sendung ausgefallen, wurde kein einziger Beitrag von uns abgelehnt.“ Darauf sei man sehr stolz, zumal man mit Fug und Recht behaupten könne, auch heiße Eisen anzufassen. Besonders gerne erinnert sich der Gründungsvater an einen Besuch von Gregor Gysi, den er zum Bau der Mauer befragte. Aber auch an eine sechsstündige Moderatoren-Show, die er mit seinem großen Vorbild Chris Howland einmal bestritten hat. „Der war ja sowas von nett und unkompliziert“, schwärmt der heute 65-jährige „Walla“.

Ans Aufhören denkt bei Rio übrigens niemand, es sei denn, die Geldgeber gehen aus. „Wir betteln nicht um Spenden. Wenn das nötig würde, machen wir Schluss.“