Duisburg-Nord. . Welche Themen werden den politischen Herbst im Norden prägen? Fraktions- und Parteispitzen aus den Nord-Bezirken erwähnen häufig die „Vier S“: Sparprogramm, Senioren, Soziales und Sicherheit

Die Lokalpolitik wird den politischen Herbst nach der Sommerpause nutzen, um klare Konturen zu zeigen.

In Walsum will Franz Tews von den Grünen, „den Walsumer Sören Link recht schnell in die Verantwortung für Walsum nehmen.“ Es könne nicht sein, dass in Duisburg-Mitte 200.000 Euro Planungskosten für den Bahnhofsvorplatz in den Wind geschrieben würden, „aber keine 30.000 Euro da sind, um im Allwetterbad künftig Familien ein Freibad zu ermöglichen.“

Für Peter Hoppe von der Walsumer CDU spielt die Hubbrücke als Wahrzeichen eine zentrale Rolle. Da werde seine Partei intensiv mit der Denkmalschutzbehörde kommunizieren: „Wir wollen dieses Wahrzeichen erhalten.“ Die Schließung des Allwetterbades als Freibad sei ein Streich, den es zurückzunehmen gelte. Nicht locker lassen werde die man auch in Sachen B-8-Umbau: „Es ist bekannt, dass wir nichts davon halten, die B8 umzugestalten. Ich bin zuversichtlich, dass bei der momentanen Haushaltslage der Umbau der B8 ohnehin nicht möglich ist.“

Detlef Freese, SPD-Fraktionschef in der Bezirksvertretung, sieht das ganz anders: „Der Umbau der B8 muss vorangetrieben werden, ganz klar. Außerdem müssen Sparbeschlüsse konsequent umgesetzt werden“, sagt Freese, „deswegen stehen wir auch hinter der vorübergehenden Schließung des Allwetterbades als Freibad.“

FOC konsequent entwickeln

Ein kritisches Auge auf den neuen OB Link werde die Hamborner CDU werfen, sagt Marcus Jungbauer: „Das werden wir ganz genau beobachten, wie sich der Herr Link in seinem Amte schlägt. Außerdem wollen wir konsequent das Factory-Outlet-Center vorantreiben. Da müssen jetzt möglichst schnell die Gutachten auf den Tisch.“ Sauberkeit im Stadtteil sei auch ein großes CDU-Thema.

Sebastian Haak von der SPD teilt – abgesehen vom „scannen“ des neuen OB – alle genannten Schwerpunkte mit der CDU: „Allerdings müssen soziale Härten für die Mieter am Zinkhüttenplatz vermieden werden.“ Die SPD wolle eventuell frei werdenden Haushalts-Gelder nicht nur zur Pflege des Ortsbildes einsetzen: „Wir wollen Projekte zur Jugendförderung im Stadtteil finanzieren.“

„Eine befriedigende Lösung in Sachen Outlet-Center, die die Interessen der Mieter am Zinkhüttenplatz berücksichtigt“, will Herbert Fürmann von der Partei Die Linke erreichen, „außerdem müssen wir dringend über das Thema Vierfachturnhalle reden.“

In Meiderich ist Dr. Detlef Feldmann als Vertreter der Linkspartei im Bezirk aktiv: „Als Umweltmediziner ist mir wichtig, zu erfahren, welche Gefahren das neue Drahtstahlwerk mit sich bringen wird.“

Für Rainer Gänzler von den Meidericher Grünen ist das Thema Umweltbelastung auch ein Dauerbrenner: „Schon vor 25 Jahren habe ich gesagt, dass wir den viel zitierten jungen Familien, die sich hier in Meiderich ansiedeln sollen, saubere Luft bieten müssen.“

Für die Meidericher CDU ist d a s Thema der Stunde spätestens seit dem Brandanschlag auf die Meidericher Polizei klar: Bürger-Sicherheit! Gertrud Bettges kündigte mit Beginn der Sommerferien eine Sicherheits-Initiative ihrer Partei an.

„Nein“, sagt Bruno Sagurna, der Vorsitzende der Meidericher SPD, „den Schwerpunkt Sicherheit haben wir uns nicht von der CDU aufdrängen lassen. Den hatten wir schon vorher.“ Die Sozialdemokraten wollen in einer Veranstaltungsreihe gemeinsam mit der Polizei Entwicklungen anstoßen: „Auch die zukünftige Finanzierung des Landschaftsparks-Nord ist ein wichtiger Punkt.“

Daniela Stürmann (SPD), schließlich, hält sich als Meidericher Bezirksbürgermeisterin neutral. Dennoch ist ihr ein Thema besonders wichtig: „Die angestrebte Städtebau-Förderung für Laar liegt mir besonders am Herzen. Da sind wir auch ein gutes Stück voran gekommen.“