Duisburg-Neumühl. .
„Neue Wohnperspektiven“ versprechen Sahle Wohnen und die gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste, Parea, nicht nur in Neumühl – sie bieten sie auch tatsächlich an.
Im Salenium an der Otto-Hahn-Straße 8 wurde neben einem Nachbarschaftstreff auch eine Pflegestation mit zwei Wohngruppen eingerichtet. „Wir möchten den Mietern unserer Siedlung lebenslanges Wohnen mit Versorgungssicherheit bieten“, sagt Sahle-Sprecher Michael Sackermann.
Das bedeutet: Die Mieter der 314 Wohneinheiten rund um das Herzstück der Sahle-Siedlung haben die Möglichkeit, auch dann, wenn sie in die Jahre gekommen sind und nicht mehr ohne Hilfe klar kommen, in ihren Wohnungen zu bleiben, weil Parea ihnen ambulante Dienste anbietet. Und wenn das selbstständige Leben irgendwann gar nicht mehr klappt, dann gibt es immer noch die Option, in eine der zwei Pflegewohngruppen zu ziehen. Der Vorteil: Die Menschen bleiben im gewohnten sozialen Umfeld, können ihre alten Kontakte weiter pflegen und an Gemeinschaftsveranstaltungen mit ihren Bekannten und Freunden aus der Nachbarschaft teilnehmen.
Lobende Worte vom Fachmann
Diese Anlage begeistert in Duisburg. Es ist die erste ihrer Art. Erst kürzlich wurde sie lobend von einem Fachmann der Stadt Duisburg in einer Walsumer Expertenrunde erwähnt, die sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“ befasste.
Das Projekt, das bereits seit zwei Jahren in Neumühl läuft, stellten Parea und Sahle Wohnen jetzt der Politik vor. An dem Gespräch nahmen neben Heiko Blumenthal (SPD-Ratsherr) und Sebastian Haak (SPD-Bezirkssprecher) auch Ellen Pflug (SPD-Ratsfrau), Bärbel Bas (SPD-MdB aus Duisburg) und Ingrid Arndt-Brauer (SPD-MdB aus dem Kreis Steinfurt) teil. Alle zeigten sich begeistert, wollen die Idee ins Land und in den Bund tragen, in der Hoffnung, andere Gemeinden auch dafür begeistern zu können.
Acht Hochhäuser abgerissen
Sahle Wohnen hatte 2003 die heruntergewirtschaftete Hochhaussiedlung gekauft und in den Folgejahren komplett modernisiert und vor allem weitestgehend barrierefrei umgebaut. Zu der Maßnahme gehörte – wie berichtet – auch der Abriss von drei achtgeschossigen Hochhäusern. So verschwanden zunächst 72 Wohneinheiten, ein paar neue wurden aber dennoch geschaffen, weil große Vierzimmer-Wohnungen im Zuge der Maßnahme Senioren- und Kleinfamilien gerecht verkleinert wurden. Heraus kamen preiswerte, energetisch und technisch auf den neuesten Stand gebrachte Einheiten, die sich praktisch von alleine vermieten. Leerstände gibt es in der schick gestalteten Siedlung mit viel Grün so gut wie nicht.
Die Dienste der Parea nehmen derzeit 80 Senioren in Anspruch, dafür zahlen sie monatlich zwischen 25 und 30 Euro. Geboten wird ihnen ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Bingo, Sport, Gedächtnistraining, Informationsnachmittagen, Filmvorführungen, Vorträgen und Gesprächsrunden. Auch Frühstück und Mittagessen werden geboten – für einen Obolus.
Bärbel Bas brachte es auf den Punkt: Solche Wohnanlagen mit der angeschlossen Sozial-Einrichtung seien ganz wichtig für eine Stadt wie Duisburg. Sie trügen dazu bei, dass „die Menschen auch hier bleiben“.