Duisburg-Marxloh. . Kinder verbringen einen Teil ihres Sommerurlaubs in der katholischen Gemeinde Marxloh. Dort gehen Olympische Spiele über die Bühne.

„Ich melde mich hier aus dem Olympia-Stadion in Marxloh, wo gerade die Mannschaften feierlich einmarschieren“. Die lautsprecherverstärkte Stimme von Michael Kemper, dem Gemeindepfarrer von St. Peter und Paul in Marxloh schallt über den Jugendhof an der Sandstraße 44. Wo sonst die Übernachmittagsbetreuung für Schulkinder zu Hause ist, sind seit Montag die Ferienspiele der katholischen Gemeinde für Kinder zwischen acht und vierzehn Jahren angesagt. Zwei Wochen lang werden die Kinder von 10 bis 16 Uhr täglich zum Motto „Olympische Spiele“ miteinander sportliche Wettkämpfe, Bastelaktionen und Ausflüge erleben. Die Teilnahme kostet pro Kind 40 Euro.

19 kleine Sportler

Vor der Eröffnungsfeier war vor allem die Mannschaftsbildung der 19 gemeldeten Olympioniken ein hartes Stück Arbeit. Kemper und sein Helferteam haben aber über die Jahre schon so viele Ferienspiele organisiert, dass sie genau wissen, wie man maulende Athleten begeistert. Jede Mannschaft hat sich eine eigene Fahne gemalt, die nun gemessenen Schrittes ins Stadion getragen wird. Die „Tiger“, das „Goldteam“ und die „Löwenmeister“ haben sich schon aufgestellt, zum Schluss ziehen die „Unbesiegbaren“ ein. „In diesem Team sind Sportler aus Italien, Marokko, Nigeria und Deutschland vertreten“, verkündet der Ansager durchs Mikro. Bei gerade mal vier Mannschaftsmitgliedern ist das in der Tat die maximale Nationenausbeute.

Die Fackel kommt als Kerze mit Plastikbecher-Tropfschutz ins Stadion. Während sie von Hand zu Hand wandert, ertönt vom Band „Conquest of Paradise“. Die Musik von Vangelis, die schon dem Boxer Henry Maske immer in den Ring geholfen hat, wirkt auch bei den Kindern. Mit ernsten Mienen entzünden sie die alte Grubenlaterne, die bei den Spielen von Marxloh stilecht das olympische Feuer darstellt. „Wer als Mannschaft nicht zusammenhält, der kann auch nichts gewinnen“, mahnt Stadionsprecher Kemper, den die Kinder Pastor nennen, als sei das sein Vorname.

Auch Ausflug nach Kevelaer

Die Spiele beginnen mit den Stelzenlaufwettbewerben auf der Lang-und Kurzstrecke. Beim ersten Lauf hat zunächst Zoe (11) die Nase vorn, die auf Grund ihrer überlegenen Größe auch schon im Vorfeld als Favoritin gehandelt wurde. Auf den letzten Metern zieht aber unter großem Jubel aller Teams die sehr viel kleinere Josie (8)an ihr vorbei und entscheidet das Rennen mit einem furiosen Schlussspurt aus winzigen Trippelschritten für sich.

Beim Torwandschießen fehlt es den Schützen nicht an guten Tipps. „Nicht so viel Anlauf nehmen“, „Steven, wir glauben an dich“, „Versuch mal unten rechts“, rufen alle durcheinander. Philip legt so viel Kraft in seinen Schuss, das sein Schuh erheblich weiter fliegt, als der Ball. Anthony erzielt den ersten Treffer, da kennt der Jubel der „Unbesiegbaren“ keine Grenzen mehr.

Zum olympischen Programm gehören auch Schwimm-Wettbewerbe und ein Ausflug in das bäuerliche Erlebnislabyrinth Irrland bei Kevelaer. Dort sollen auf der großen Anlage die Medaillengewinner im Tretgokartfahren ermittelt werden.