Duisburg-Aldenrade. . Die Nord-Redaktion stoppte auf ihrer Sommertour in Aldenrade. Dort wurde munter über den Marktplatz, das Allwetterbad und das Wohlbefinden von Senioren im Ortsteil diskutiert.

Mehr Ruhe eingekehrt ist auf dem Kometenplatz seit dem Besuch der Rollenden Redaktion im vergangenen Herbst. Die Polizei verzeichnete viel weniger Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen durch Jugendliche. Dazu beigetragen haben wohl vor allem die neuen Poller, die Autos fernhalten. Auch war die Polizei rund um den Kometenplatz vermehrt auf Streife und die Beamten hatten über 100 Platzverweise ausgesprochen. Walsums Polizeichef Achim Blättermann zählte die Ordnungswidrigkeiten auf, die geahndet wurden: „Über den Platz grölen, auf den Banklehnen sitzen, die Gegend mit Kippen vermüllen, sowas kostet die Jugendlichen 25-35 Euro Ordnungsgeld. Dat tut denen richtig weh.“ In jüngster Zeit habe es aber keine Beschwerden mehr gegeben, deshalb sei die Polizeipräsenz etwas zurückgefahren worden, man sei aber jederzeit darauf vorbereitet, die Gegend wieder öfter anzufahren, wenn es nötig werde.

Bezirksbürgermeister Heinz Pückelmann sprach für die Jugendlichen: „Wir können unsere Jugend ja nicht hier aus der City verbannen und Eltern, die sich über den Müll beschweren, aber selber den Pizzakarton auf dem Spielplatz liegenlassen, müssen sich auch mal an die eigene Nase fassen“.

Redakteur Gregor Herberhold fasste bei dem 13-jährigen Alexander Spitek nach, der gerne auf dem Kometenplatz abhängt, aber dabei natürlich noch nie unangenehm aufgefallen ist. „Wüsste ich nicht“, sagte er auf die Frage, wo er sonst seine Freizeit verbringen könnte.

Auf die Frage nach der Lebensqualität für ältere Mitbürger in Walsum sagte eine ältere Dame im Vorbeigehen ins Mikrofon: „Hier fehlen die kleinen Läden“, in denen man noch persönlich bekannt sei und so bedient werde.

„Die haben doch alle einen ganz falschen Denkansatz“, warf die 37-jährige Alexandra Di Menco den anwesenden Politikern vor, „da wird immer alles getrennt betrachtet, dabei gehören Jung und Alt zusammen.“ Entsprechende Befürchtungen hat sie für die barrierearmen Neubauten der Vivawest an der Jupiterstraße: „Das wird auch wieder so ein Seniorenghetto“. Rüstige Senioren könnten doch in Kitas vorlesen, findet sie, aber zumindest eine Dame hat andere Pläne: „Ich möchte jetzt gern öfter etwas ohne Enkel unternehmen und nur dann helfen, wenn mir danach ist“, sagt Margarethe Heuser (72).