Duisburg-Wehofen. . Der Verein Zaubersterne eröffnete den Speiseraum im freien Kindergarten Eickelkamp.

Es ist ein Modell, das Schule macht: Kirchengemeinden fusionieren oder schließen, doch ihre Kindergärten bleiben bestehen. Denn ein Eltern-Förderverein übernimmt die Trägerschaft. Ein Modell, das auch in der Kita „Zaubersterne“ an der Grenze von Fahrn zu Wehofen bestens funktioniert, und das schon seit vier Jahren

Jetzt weihte der freie Kindergarten im Eickelkamp seine neue Mensa ein, mit einem bunten Fest für Kinder und Eltern. Fünf Stunden tollten die Kleinen ausgelassen über das weitläufige Gelände der Kindertagesstätte. Hunderte Kinder und Erwachsene feierten mit, genossen den „Tanz der Zaubersterne“, staunten über den Zauberer Piadino und die Luftballon-Show oder schauten sich die sportliche Vorführung der Reha-Vital-Gruppe an.

2008 schloss die katholische Kirche Sankt Georg, ein Backsteinbau aus den 60er Jahren, für immer ihre Pforten und fusionierte mit der Hamborner Gemeinde Sankt Norbert. Weil der Bedarf an Kindergartenplätzen in Fahrn und Wehofen relativ hoch blieb, übernahm der Eltern-Förderverein „Zaubersterne e.V.“ 2009 die Trägerschaft. So können in der Kita weiter drei Gruppen von 15 bis 20 Kindern betreut werden, von montags bis freitags. „Immer mehr Kirchengemeinden schließen. Aber unsere Anmeldelisten für die Kita sprechen eine andere Sprache“, sagte Kita-Leiterin Nicole Schlangen (43). „Denn der Bedarf an Kindergartenplätzen hier im Norden ist weiter dramatisch hoch, besonders bei den U-3-Plätzen.“

Der Förderverein entwickelte die Einrichtung Im Eickelkamp weiter, zu einem integrativen Kindergarten. Behinderte und nicht-behinderte Jungen und Mädchen spielen und lernen in der Kita „Zaubersterne“ zusammen. Daher gehören auch neun Therapeuten und Integrationshelfer zum Team der elf Erzieherinnen.

Außerdem gibt es eine eigene U-3-Gruppe. Ebenfalls neu: Kinder und Erzieherinnen sprechen bilingual, nicht nur Deutsch, sondern auch Englisch. Die kleinen „Zaubersterne“ lernen auf spielerische Weise die englische Sprache, beim Morgenkreis, beim Spielen und Basteln, beim Abschlusskreis, beim Zähneputzen etc.

Da immer mehr Mütter und Väter berufstätig sind, bleiben zahlreiche Kinder bis zum frühen Nachmittag, nehmen mittags ein warmes Mittagessen ein. „Die Kinder sind in der Regel 35 bis 45 Stunden bei uns. Sie bleiben meist auch über die Mittagszeit“, so Nicole Schlangen. „Bisher haben wir aus Platzgründen mittags in der Gruppe gegessen.“

Ab sofort können alle Kinder gemeinsam in der modernen, barrierefreien Mensa speisen. Der lichtdurchflutete Raum mit kleinen Möbeln und Einbauküche bietet mit fast 78 Quadratmetern viel Platz. Dazu kommen neue Therapieräume.

Auch gegenüber der neuen Mensa wurde in den Wohnräumen des ehemaligen Küsters fleißig gebaut: „Convalesco - Ich genese“, das Zentrum für Logo-, Ergo- und Physiotherapie verband seine bisher getrennten Therapiebereiche für Kinder und Erwachsene miteinander. „Durch einen Zwischengang sind wir jetzt eine Einheit“, berichtete Leiterin Claudia Musebrink (43). „Mehrere Gruppen sind hier schon aktiv.“

Seit Februar 2010 behandeln bei „Convalesco“ bis zu acht Therapeuten z.B. Säuglinge mit Geburtstraumen, Kinder mit ADHS, Sprachfehlern, Wahrnehmungsstörungen, Entwicklungsverzögerungen oder Fehlhaltungen. Auch übergewichtigen Menschen mit Adipositas wird dort geholfen. „Vor kurzem haben wir hier auch unseren neuen Reha-Sport-Verein „Reha-Vital e.V.“ eröffnet.“