Duisburg. .

Die vermutlich größte Deutschlandfahne von Duisburg, zumindest aber im Norden der Stadt, hängt vor Mehrfamilienhäusern zwischen Hamborn und Bruckhausen.

40 Quadratmeter ist die selbst geschneiderte Flagge groß. Gehisst wird sie immer dann, „wenn Deutschland ein Fußballspiel bestreitet“, verrät Thomas Rost (43).

Fürs Foto zog er das Schmuckstück probeweise schon mal am Freitag hoch, doch wegen des einsetzenden Regens musste es schnell wieder eingeholt werden. „Das Ding wird so schwer, wenn es nass wird. Das kriegt man dann gar nicht mehr bewegt“, weiß der Duisburger aus Erfahrung. Schon im trockenen Zustand bringt die Flagge 15 Kilogramm auf die Waage. Entsprechend stark muss das Seil sein, an dem sie zwischen zwei Bäumen vor dem Haus Nummer 8 an der Straße Im Weidenkamp befestigt wird. Bis zum Boden reicht sie dann. Dort wird sie mit Heringen, wahlweise auch mit Schraubendrehern befestigt. „Sonst würde sie, wenn Wind aufkommt, bis zu unseren Balkonen wehen.“

Der Traum: Public Viewing

So aber bildet sie einen Sichtschutz: Auf der Wiese zwischen Bürgersteig und Hauswand lässt sich dahinter prima feiern. Zum Beispiel den Sieg des deutschen Teams. Dass die Löw-Truppe Sonntag gewinnt, ist für Thomas Rost und die meisten Menschen in der Siedlung nämlich keine Frage. „Wir werden Gruppenerster“, sagt der 43-Jährige siegessicher, und sein Sohnemann Ben Luca (4) lacht.

Die ganze Siedlung ist mit Deutschlandfahnen geschmückt, eine echte Fußballhochburg. Doch bislang verfolgen die Menschen die Spiele meist in ihren eigenen vier Wänden. Rost hat eine Idee, wie man das ändern könnte: Mal ein großes Public Viewing für alle Bewohner auf die Beine zu stellen, das ist sein Traum. Man könnte zum Beispiel eine Leinwand statt der Flagge zwischen die Bäume spannen, und dann von der gegenüberliegenden Wiese aus das Spiel per Beamer darauf projizieren...