Nach 62 Jahren schließt Monika Kos ihr Marxloher Schuhgeschäft
„Ich bin in einem Schuhkarton geboren”, sagt Monika Kos. Seit 62 Jahren gibt es das Schuhhaus Kos in Marxloh, genauso lange ist sie auf der Welt. Als ihr Vater Franz das Schuhaus im Bunker am Johannismarkt eröffnen wollte, musste er bei der Bezirksregierung in Düsseldorf um die Genehmigung bitten. Denn die Bundesrepublik Deutschland war noch nicht geboren. Die Genehmigung für das Schuhfachgeschäft Franz Kos kam dann aber auch irgendwann.
Und bis heute hat Tochter Monika den Namen des Vaters beibehalten, genauso wie den Standort Marxloh. Aber das wird sich ändern. Am Pfingstsamstag ist in dem Marxloher Geschäft Schluss. Die anderen vier Geschäfte – drei in der Duisburger Innenstadt und eins in Neuss – sind davon nicht betroffen. Auch das Personal geht mit.
„Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man kürzer treten muss, vor allem, wenn man nicht ganz gesund ist”, sagt Monika Kos. Aber eine Flucht aus Marxloh, aus dem Norden sei das auf keinen Fall. Nur drei Standorte seien ihr auf Dauer zu viel. Immerhin bleiben Lager und Verwaltung hier. Sicher, das Geschäft sei nicht mehr so leicht wie früher, aber ihre Kunden hat sie inzwischen nicht nur bei den Deutschen, sondern auch bei den türkischen qualitätsbewussten Nachbarn: „Die wollen unbedingt das ,Made in Germany' haben.”
Mit diesem Konzept ist man schließlich auch in der Stadtmitte gut gefahren. Hier ist die Verkaufsfläche viel größer als in Marxloh und der Umsatz entsprechend: „Wir haben immer rund 10 000 Schuhe auf Lager.”
Als gestern der bis zuletzt geheim gehaltene Räumungsverkauf begann, war es für Monika Kos nicht leicht: „Ich musste schon schlucken.”