Duisburg-Obermarxloh. . Beim Dankgottesdienst der Hilfsorganisation Sthenos-Phanos erinnerte auch die Begleitmusik an die Freunde der Gemeinde in Afrika

Ganz neue Klänge konnte man in der Lutherkirche an der Wittenberger Straße hören. Statt die Orgel zu spielen, wurden afrikanische Trommeln geschlagen. Die Trommelgruppe aus Obermarxloh sorgte für die passende musikalische Begleitung zum Projektgottesdienst Sthenos-Phanos.

Vereinsvorsitzender Hans-Dieter Palapys vom Sthenos-Phanos Senegal e.V. lud Interessierte, Afrikafreunde, Mitglieder des Vereins und Spender zum Dankgottesdienst in die Lutherkirche ein. „Diesen Familiengottesdienst feiern wir einmal im Jahr, weil unsere Gemeinde sich beim Projekt kräftig mit einbringt. Damit wollen wir allen danken, sie über unsere Arbeit auf dem Laufenden halten und zeigen, was mit den Spenden passiert“, sagt er.

Seinen Arbeitsschwerpunkt trägt der Verein bereits im Namen: Sthenos-Phanos bedeutet „Aus Stärke zum Licht“ und steht für die praktische Ausbildung von Jugendlichen in Elektroberufen. In kostenlosen Kursen wird die praktische Anwendung an Elektrowerkzeugen geschult. „Dafür bekommen wir defekte Werkzeuge gespendet, die hier aus Kostengründen in der Schrottpresse landen würden“, berichtet Hans-Dieter Palapys. Diese werden in der Ausbildungswerkstatt zur Schulung genutzt und repariert. „Das, was bei uns vor 30 Jahren als Standardkenntnisse in Elektroberufen galt und hier aus Kostengründen nicht mehr gemacht wird, wird nun in Senegal, einem Entwicklungsland, gelehrt.“ Die Werkzeuge werden anschließend als Gebrauchtwerkzeug an Betriebe verkauft und der Erlös zur Selbstfinanzierung genutzt.

Was 1997 als Privatinitiative von Palapys und seiner Frau begann, ist mittlerweile ein gemeinnütziger Verein geworden und kann seit 2010 eine 900 Quadratmeter große Ausbildungshalle ihr Eigen nennen. Und auch die evangelische Bonhoeffer-Gemeinde hilft kräftig mit beim Projekt. „Es gibt eine breite, finanzielle Unterstützung durch unsere älteren Gemeindemitglieder“, sagt Martin Hoffmann, Pastor im Ehrenamt in der Lutherkirche. „Aber es kommen auch immer mehr Jugendliche, die ihre praktische Hilfe anbieten, zum Beispiel wenn die Container zum Transport gepackt werden.“

Während des Gottesdienstes informierten Palapys und Hoffmann die Gemeinde über die laufende Projektarbeit und präsentierten auch zukünftige Projekte. Mit Photovoltaik, Windkraftanlagen und einem EDV-Bereich will man auch in Senegal in die Zukunft schauen.

Durch die Zusammenarbeit von Sthenos-Phanos mit der Gemeinde hat sich auch der Trommelkurs aus Obermarxloh gebildet. Beim Gottesdienst trommelten die Mitglieder eingängige afrikanische Stücke. Petra Rettkowski ist Leiterin des evangelischen Bonhoeffer-Familienzentrums Marxloh-Obermarxloh und selbst seit zwei Jahren begeisterte Trommlerin. Die Projektarbeit kennt sie bereits seit mehreren Jahren. „Herr Palapys hat das Projekt bereits in unserem Kindergarten vorgestellt. Es ist bewundernswert, was er alles auf die Beine gestellt hat.“ Auch bei Eltern und Kindern des Familienzentrums hat das Projekt reges Interesse geweckt: Während der Projektwoche hat jedes Kind ein Stofftier für Senegal gespendet.