Duisburg-Meiderich. .
Die Meidericher Kirchengemeinde St. Michael investiert derzeit knapp eine Million Euro in ein neues Pfarreizentrum direkt neben der Kirche an der Von-der-Mark-Straße. Die neuen Räume werden im Erdgeschoss des Altenzentrums untergebracht, das derzeit erweitert wird.
Pfarrer Andreas Mann nennt die Gründe, weshalb sich seine Gemeinde zu diesem Schritt entschlossen hat: „Das alte Gemeindezentrum hat eine Hinterhoflage und wird deshalb nur zielgerichtet angesteuert. Das neue Zentrum wird ein offenes Pfarrheim. Wir wollen die Menschen dadurch verstärkt anziehen.“
Ein weiterer, nicht unerheblicher Grund für den Umzug sei das Alter und die Dimensionierung der Altbauten. Wegen der gesunkenen Mitgliederzahlen könnten die bisherigen, sanierungsbedürftigen Räume nicht mehr vollständig genutzt werden, zudem seien die verschiedenen Etagen nicht barrierefrei erreichbar. Im Neubau sieht das ganz anders aus: Dort wird jeder Raum ohne Stolperkante nutzbar sein. Die Verbindung zum, in den oberen Etagen befindlichen Altenzentrum wird per Aufzug geschaffen. Somit erreichen die Bewohner die Einrichtung auch ganz bequem, selbst, wenn sie auf Rollatoren oder gar den Rollstuhl angewiesen sind.
Was aus dem alten katholischen Pfarrzentrum wird, weiß Rose nicht. Er hat es komplett verkauft, kann aber nicht sagen, was der Investor damit vorhat. Der Pfarrer geht jedoch nicht davon aus, dass die bis zu 80 Jahre alten Bauwerke abgerissen und ersetzt, sondern nach einer Renovierung anderweitig weitergenutzt werden.
Zum Verkaufspreis macht Rose keine Angaben. Die Kosten für den Neubau des Pfarreizentrums, das künftig nicht nur für St. Michael mit 8000 Gemeindemitgliedern, sondern die ganze Großpfarrei mit 22.000 Seelen die kirchliche Heimat sein soll, kann er noch nicht genau beziffern. Fest steht aber, dass die Großpfarrei St. Michael die Kosten komplett selbst tragen muss. Vom Bistum gebe es keinen Zuschuss. „Wir verkaufen notfalls noch ein Grundstück“, sagt Rose. Die katholische Gemeinde Meiderich besitze noch etliche. Geplant ist bekanntlich der Verkauf der seit 2009 entweihten Kirchen Ratingsee und St. Matthias an der Bergstraße. Selbst wenn das nicht kurzfristig klappe, komme die Gemeinde nicht in finanzielle Not: „Wir können auch einen Teil der Bausumme aus den Rücklagen nehmen.“ Mit den Kosten für den Erweiterungsbau des Altenzentrums hat St. Michael nichts am Hut: Die werden komplett von der Trägergesellschaft getragen.
Eine Besichtigung des Rohbaus ist derzeit aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Dazu haben geladene Gäste aber am 26. Juni Gelegenheit: Pfarrer Rose und sein Mitarbeiter Constantin Rhode planen an dem Tag das Richtfest.
Der Einzug ins neue Pfarreizentrum an der Basarstraße in Meiderich ist Anfang des kommenden Jahres geplant.