Duisburg-Laar. . Die „verkauften“ Laarer Mieter sind nicht mehr als Jetons im Spiel der Herren Beaudemoulin und Ziegler.

Vermieter haben es heutzutage nicht leicht.

Was tun, wenn die Mieter zerstritten sind, den Mietzins schuldig bleiben oder wegen kleiner Versäumnisse der wütende Mieter gleich mit dem Anwalt droht?

Außerdem müssen Vermieter für ihre Wohnungen stets in Vorkasse gehen. Das schicke neue Bad, die neue Gebäude-Isolierung, die neuen Fenster – will ja alles erstmal refinanziert werden.

Fast könnte man also Verständnis haben, für Immeo-Manager Walter Ziegler und seine Kollegen aus dem Geschäftsführer-Kreis des Deutsch-Französischen Immobilien-Unternehmens.

Aber nur fast.

Die heile Welt, mit der der französische Immeo-Boss Thierry Beaudemoulin auf der kitschig-rot lackierten Website für sich und die 150 Jahre währende Tradition des Hauses wirbt, ist von der Lebensrealität der Laarer Bürger, deren Häuser heimlich an ein dubioses Unternehmen verkauft wurden, weit entfernt. Ein Fauxpas? Oder Methode? Laar oder der Zinkhüttenplatz: Es ist eben kein Einzelfall, dass Immeo seine Kunden vor vollendete Tatsachen stellt.

Die Mieter am Zinkhüttenplatz erfuhren aus der Zeitung, dass ihre Wohnungen verkauft und abgerissen werden sollen. Die Laarer Bürger erfuhren es immerhin von Immeo. Eine Woche nachdem der millionenschwere Immobiliendeal über die Bühne gegangen war.

Begreifen der schnieke Herr Beaudemoulin und sein Stellvertreter Ziegler denn nicht, dass man mit dem Lebensmittelpunkt von Menschen nicht so verfahren darf? Begreifen diese Herren denn noch immer nicht, wie viel Geringschätzung für den eigenen Kunden darin mit schwingt, wenn man dessen Wohnung ohne vernünftige Kommunikation im Vorfeld, ohne Alternativen hinterrücks verscherbelt?

Nein, auch Mieter haben es nicht leicht. Zumindest dann nicht, wenn sie Jetons im zynischen Wohnungs-Roulette der Herren Beaudemoulin und Ziegler sind.