Rund 250 Bürger weihten am Dienstagnachmittag eine Skulptur zum Gedenken an die Walsumer Opfer des Nationalsozialismus auf dem Aldenrader Kometenplatz ein. Gleichzeitig wurde das Umfeld in „Platz der Erinnerung“ umbenannt.

Alt-Oberbürgermeister Josef Krings lobte das Engagement der Walsumer Bezirksvertretung, die die Gedenkstätte möglich gemacht hatte: „Geschichte vollzieht sich vor Ort. So muss das sein.“ Aber er erinnerte auch daran, dass „der Widerstand für die zukünftigen Generationen aufgearbeitet“ werden müsse, damit diese „Skulptur nicht nur ein Mahnmal bleibt“.

Zumindest die nächste Generation war zahlreich erschienen: Jungen und Mädchen der Realschule Fahrn trugen eindrucksvoll Texte über die Judenverfolgung vor. Zusammen mit ihrem Lehrer Helmut Feldhaus arbeiten sie seit vielen Jahren die Gräueltaten der Nazis vor Ort auf. Das beeindruckte den Grünen Franz Tews schon im Jahr 2000 dermaßen, dass er sich politisch dafür einsetzte, Gedenkstätten einzurichten. Nach gut zehn Jahren wurde seine Hartnäckigkeit mit der Einrichtung des „Platzes der Erinnerung“ und der Aufstellung des Kunstwerks von Gisbert Zimmermann gekrönt.

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Die Skulptur begeisterte die Besucher. Sie bezeichneten sie als Bereicherung für den Stadtteil – so wie es sich der Künstler wünscht.

Begleitet wurde die gut einstündige Feier auch musikalisch: Die Brüder Rosenberg, Nachkommen eines Walsumer Nazi-Opfers, spielten Jazz im Stile des großen Gitarristen Django Reinhardt.

Ganz ohne Misstöne ging die Feier aber dann doch nicht über die Bühne: Mehrere Bezirksvertreter bezeichneten es als „Skandal“, dass die Walsumer CDU-Fraktion der Feierstunde fern geblieben sei. Bekanntlich wollten die Christdemokraten die Gedenkstätte verhindern, bzw. sie an einem weniger prominenten Ort ansiedeln.