Gegen die vorgeschlagene Lösung, 26 Walsumer Kinder als Schüler der Fahrner Realschule in den Räumen der Nansen-Realschule in Vierlinden zu unterrichten, spricht sich die 2. Vorsitzende des Fördervereins der Nansen-Realschule aus.

Gegen die vorgeschlagene Lösung, 26 Walsumer Kinder als Schüler der Fahrner Realschule in den Räumen der Nansen-Realschule in Vierlinden zu unterrichten, spricht sich die 2. Vorsitzende des Fördervereins der Nansen-Realschule aus.

Delia Skaletz-Schmidt: „Die Anbindung nur einer Klasse am Standort Frankenschule als Dependance der Realschule Fahrn ist eine organisatorische und pädagogische Fehlentscheidung. Welche negativen Konsequenzen für die Schüler dabei entstehen, scheint niemanden zu interessieren. Beide Schulleitungen und -konferenzen haben sich zu Recht gegen die Anbindung am Standort Frankenschule als Teilstandort ausgesprochen“, sagt die Walsumerin.

Sie bittet die Bezirksvertretung, die am heutigen Donnerstag um 16 Uhr im Rathaus am Aldenrader Kometenplatz in dieser Sache berät, aber auch den Rat der Stadt Duisburg, der letztlich am 21. Mai in dieser Angelegenheit entscheidet, „dass die 26 Schüler an die Schule angebunden werden, wo sie unterrichtet werden“.

Eltern erzielten Teilerfolg

Wie berichtet, wird seit Wochen darüber in der Politik gestritten, wo die Kinder unterrichtet werden und zu welcher Schule sie dann zählen sollen. Mit nur 26 Anmeldungen kann die Nansen-Schule keinen neuen Jahrgang einrichten. Weshalb die Bezirksregierung ursprünglich vorhatte, die Jugendlichen zur Hamborner Realschule zu schicken. Dagegen protestierten die Eltern – und erzielten einen Teilerfolg: Nun sollen die Kinder zu Schülern der Fahrner Schule werden, die zum Bezirk Walsum gehört.

Da diese Schule räumlich ziemlich ausgelastet ist, schlägt die Stadt vor, die Kinder in Vierlinden zu unterrichten. Also dort, wo sie auch angemeldet wurden. Aber mit dem Unterschied, dass die Fahrner Schulleitung für sie zuständig ist. Wie sich die Politik entscheidet, ist offen.

Klar ist aber, dass die beiden Realschulen in Walsum über kurz oder lang als neue Sekundarschule in Frage kommen, wie der schulpolitische Sprecher der SPD, Heiko Blumenthal, jüngst sagte. Diese Äußerung „befremdet“ den in Walsum lebenden Lehrer Helmut Feldhaus. Er unterrichtet seit mehr als einem Jahrzehnt an der Realschule Fahrn. Irritiert ist er „über die Selbstverständlichkeit, mit der Heiko Blumenthal von der Errichtung einer Sekundarschule“ an den beiden Standorten ausgeht.

„Der von NRW durch den Schulkonsens festgeschriebene Schulfrieden ist dabei, durch ihn und einige andere Kommunalpolitiker ins Gegenteil verkehrt zu werden“, stellt Feldhaus fest. In Duisburg, so Feldhaus weiter, solle anscheinend „ein großer Schritt auf die Gemeinschaftsschule hin gemacht werden“. Das gäben einige Politiker auch zu, „wobei zunächst das Gymnasium als heilige Kuh noch respektiert wird“.

Dass Hauptschulen ausliefen, sei angesichts der Anmeldezahlen verständlich. „Ich empfinde es jedoch als eklatanten Verfassungsbruch und Missachtung des Elternwillens, wenn in einem Aufwasch alle, auch die bestens funktionierenden Realschulen wie etwa die sehr stark nachgefragte Realschule Fahrn oder die Realschule Hamborn II aus der Schullandschaft verschwinden sollen“, sagt der Pädagoge.

Kritikern, die Feldhaus vorhalten könnten, er wolle nur seinen Arbeitsplatz im Wohnortnähe retten, sagt er: „Ich bin nicht betroffen, bis zum Aufbau der Sekundarschule bin ich längst in Rente.“