Duisburg-Walsum. . Bauchschmerzen bereitet der Bezirksvertretung Walsum die geplante Auflösung der Städtischen Fridtjof-Nansen-Realschule an der Frankenstraße. Donnerstag sollen sich die Bezirkspolitiker aber dazu bekennen.

Bauchschmerzen bereitet der Bezirksvertretung Walsum die geplante sukzessive Auflösung der Städtischen Fridtjof-Nansen-Realschule an der Frankenstraße. Am kommenden Donnerstag sollen sich die Bezirkspolitiker aber dazu bekennen. Nur dann, so glauben sie, gestattet die Bezirksregierung, dass die 26 Kinder, die an dieser Realschule angemeldet wurden, auch in Wohnortnähe unterrichtet werden können.

Zur Erinnerung: Die Düsseldorfer Behörde hatte ursprünglich angewiesen, dass die in Walsum angemeldeten Schüler in Hamborn zur August-Thyssen-Realschule gehen müssen. Denn: 26 Anmeldungen seien zu wenig, um eine „neue Eingangsklasse“ bilden und den „geordneten Schulbetrieb“ gewährleisten zu können. Außerdem soll diese Realschule ohnehin bis zum Ende des Schuljahres 2014/2015 auslaufen, um Platz zu machen für die neue Sekundarschule.

Die Eltern liefen Sturm gegen den Beschluss und erreichten, dass sich der Rat der Stadt Duisburg im März dafür aussprach, dass ihre Kinder an der Realschule Fahrn, also auf Walsumer Stadtgebiet, aufgenommen werden. Sie sollen, wenn die Politik zustimmt, aber nicht die Gebäude an der Netzestraße 1 nutzen, sondern in die Nansen-Schule einziehen, die vorübergehend zur „Filiale“ der Fahrner Schule erklärt werden soll. Somit müsste diese Einrichtung, die eigentlich dreizügig ausgelegt ist und nur mit Sondergenehmigung zurzeit weitere Züge aufnehmen darf, noch weiter aufgestockt werden. Dagegen spricht sich Herbert Louis, Leiter der Realschule Fahrn in einer Stellungnahme an die Bildungsholding Duisburg aus.

Öffentliche Sitzung

Die Fraktionen der Bezirksvertretung Walsum wollen die Beschlussvorlage zur Auflösung der Nansen-Realschule heute erörtern, um einen Empfehlungsbeschluss für den Schulausschuss und den Rat der Stadt zu formulieren. Die Sondersitzung der Bezirksvertretung ist öffentlich, Interessierte sind willkommen. Das Gremium tagt am 3. Mai um 16 Uhr im Bezirksrathaus Walsum (Kometenplatz, Aldenrade) im großen Sitzungssaal im Dachgeschoss.

Auch die Einrichtung eines Teilstandortes der Realschule Fahrn für eine Klasse im Gebäude der Nansen-Schule an der Frankenstraße habe die Schulkonferenz, so Louis, eine Absage erteilt. „Drei Klassen fünf an der Netzestraße und eine Klasse fünf in der Frankenstraße zu unterrichten wird zu erheblichen pädagogischen und schulorganisatorischen Verwerfungen führen müssen“, führt der Schulleiter aus. Unter anderem, weil die beiden Standorte vier Kilometer auseinander liegen.

Der schulpolitische Sprecher der SPD, Heiko Blumenthal, kann die Empfehlung der Bezirksregierung, die in die Beschlussvorlage mündete, die am Donnerstag abgenickt und am 21. Mai nach weiterer Beratung im Schulausschuss (4. Mai) vom Rat beschlossen werden soll, nachvollziehen. Die Entfernung stelle weder für Lehrer, noch für Schüler ein wirkliches Problem dar, sagte er im Gespräch mit der Redaktion. Zumal die künftige Sekundarschule, die in den Räumen der Fahrner und der Nansen-Realschule spätestens 2017 entstehen soll, ohnehin zunächst mit zwei Standorten leben müsse – „wie andere auch jetzt schon“.

Nansen-Schulleiterin Christel Kischkewitz und die Schulkonferenz haben sich ohne Wenn und Aber in einer Stellungnahme an die Bildungsholding gegen die Schließung ihrer Einrichtung ausgesprochen. „Sollte der Beschluss dennoch durchgeführt werden, so fordert sie (Anm. d. Red.: gemeint ist die Schulkonferenz) ein Auslaufen bis 2017. So wurde es den Eltern und Schülern auch versprochen. Hier besteht Vertrauensschutz.“