Duisburg-Marxloh. .
Plötzlich kommt Bewegung in die unsägliche Marxloher Rattengeschichte: Nachdem das Thema von unserer Zeitung aufgegriffen worden war, handelte die Stadt umgehend. Sie schickte Müll-Sheriffs zur Kaiser-Wilhelm-Straße, die sich einen Überblick verschafften und anschließend dem Hausverwalter und der nicht ortsansässigen Hauseigentümerin die Auflage machten: An diesem Wochenende muss sämtlicher Unrat beseitigt werden.
Es bleibt nicht bei der Räumungs-Aufforderung: Die Stadt wird die Maßnahme am Wochenende im Auge haben und, sofern nicht entsprechend der Anweisung gehandelt wird, direkt ein saftiges Bußgeld verhängen. Die Behörden haben verstanden: Sie stellen sich ohne Wenn und Aber auf die Seiten der genervten Bürger. Und das mit aller Härte des Gesetzes, wie aus der Verwaltung zu erfahren war.
Eine Verwarnung war übrigens bereits im März ausgesprochen worden, verbunden mit einer Geldstrafe. „Im Wiederholungsfall wird’s auf jeden Fall teurer“, sagte ein Sprecher der Stadt Duisburg am Freitagmittag auf Anfrage unserer Redaktion.
Wie berichtet, ist die Örtlichkeit Kaiser-Wilhelm-Straße, Ecke Wilfriedstraße samt Hinterland zur Rolfstraße seit längerem ein „Problemumfeld“. Schon mehrfach musste die Stadt wegen der Ratten aktiv werden.
Nach dem Protest der Anwohner, die die Plage sehr plastisch und alles andere als übertrieben schilderten, will die Behörde es nun nicht mehr auf die sanfte Tour versuchen, sondern die Daumenschrauben anziehen. Richtig so! Es kann und darf nicht angehen, dass eine Nachbarschaft kaputt geht, nur weil sich manche Zeitgenossen nicht an die Spielregeln halten, was die Abfallbeseitigung betrifft.
Das haben auch die Wirtschaftsbetriebe erkannt. Sie haben die Hauseigentümerin inzwischen auch angesprochen, weil die Mülltonnen für die Anzahl an Bewohnern offensichtlich nicht ausreicht.
Ob zusätzliche Mülltonnen das Problem lösen, ist allerdings fraglich. Schließlich türmt sich auf den Hinterhof auch jede Menge Sperrmüll, der als Unterschlupf für Ratten ideal ist. Aber in Kombination mit der Beseitigung allen Mülls und der Bekämpfung der Ratten durch einen Fachmann ist zumindest ein erster Schritt getan.
Den Bürgern kann man nur raten, dauerhaft ihr Umfeld zu beobachten und neuerliche Müllprobleme sofort den Behörden zu melden. Ansonsten werden sie damit leben müssen, dass ihnen die Nager, die allerlei Krankheiten übertragen können und alles andere als possierliche Haustiere sind, weiterhin über die Füße laufen.