Duisburg-Bruckhausen. . Entwicklungsgesellschaft Duisburg und die Stadt suchen für alle Ersatzraum, die dem Grüngürtel weichen müssen.

Ortstermin in einer Zweizimmerwohnung an der Marxloher Wiesenstraße. Die Wände sind frisch gestrichen, es gibt eine schmale Küche und einen kleinen Balkon mit Blick auf den Schwelgernpark.

Reinhild Schlentner vom Amt für Soziales und Wohnen ist zuständig für die Betreuung der Menschen aus Bruckhausen, die durch den Abriss ihrer alten Wohnungen für den Grüngürtel umziehen müssen. Sie sagt, dass 80% der Leute schon eine neue Bleibe gefunden hätten. 245 Haushalte sind das genau.

Viele sind in Bruckhausen geblieben. Die Erdgeschosswohnungen ohne Treppen waren zuerst weg. Davon gibt es wenige, die meisten liegen im Hochparterre, mit ein paar Stufen. Das gilt auch für die Wohnung an der Wiesenstraße. Nebenan ist eine zweite, gleiche Wohnung frei. Schlentner erklärt, dass vor Beginn der Baumaßnahmen mit einer Forsa-Umfrage der Bedarf geklärt wurde. „Wir bemühen uns, alte Nachbarschaften bestehen zu lassen und den Leuten, die zusammenbleiben wollen, Wohnungen in einem Haus anzubieten.“ Einem Singlehaushalt stehen 1800 Euro Umzugsbeihilfe zu. Ist der Mieter über 65 Jahre alt, kommen Mittel aus der Härtefallregelung dazu. „Uns ist es wichtig zu sagen, dass wir keinen im Stich lassen“, so Edeltraud Klabuhn, Leiterin des Bruckhausener Bürgerbüros.

Über Einzelfälle wollen beide nicht sprechen, versichern aber, dass ihnen und ihren Mitarbeitern die Leute sehr am Herzen lägen. „Manchen haben wir schon 20 Wohnungen angeboten“, sagt Schlentner und fügt hinzu, „wir machen solange weiter bis es passt“.

Edeltraud Klabuhn erinnert sich an die Jahre vor dem Beschluss zum Grüngürtel. „Da bin ich in Bruckhausen rumgelaufen und habe den Hausbesitzern Geld angeboten, damit sie ihre Häuser in Stand setzen können“. Sie hätten nur 50% der Kosten tragen müssen, die andere Hälfte hätte die EG DU finanziert. Der Erfolg der Aktion sei eher gering gewesen.

Über eine Sorte Hausbesitzer hat sich die Stadtteilmanagerin allerdings geärgert. „Die wohnen selber schön am Starnberger See und haben ihre Häuser in Bruckhausen nur, damit sie Verluste abschreiben können. Sowas macht den Stadtteil kaputt. Die Politik hat am Ende nur darauf reagiert.“