Duisburg-Hamborn. . In den Knast wandert der Mann auch wegen seiner Vorstrafen: Körperverletzung, „Heil Hitler“-Rufe,Diebstahl und Drogenhandel

Ein 23-jähriger Student aus Duisburg musste sich wegen schwerer Körperverletzung vor dem Hamborner Schöffengericht verantworten. Weil er bereits mehrfach vorbestraft ist und da dies nicht seine erste Tat dieser Art war, muss er nun für ein Jahr und acht Monate ins Gefängnis. Zudem verurteilte ihn der Richter zur Zahlung von Schmerzensgeld an die beiden Opfer.

An einem Samstagabend im Februar vergangenen Jahres hat der Mann eine Glasflasche in eine Menschenmenge geworfen, wobei er einen Mann am Kopf verletzte. Die etwa 100 Menschen warteten vor der Niederrhein Therme auf den Einlass zu einer Beach-Party. Der Student gab an, er sei zu dem Zeitpunkt wütend gewesen, weil er und seine Kumpel kurz vorher von einem Türsteher nicht in einen Club reingelassen worden sind.

Ein damals 21-jähriger wurde von der Flasche oberhalb des Ohres am Kopf getroffen und trug eine Platzwunde davon, die mit fünf Stichen genäht werden musste. Die Verletzung bereitete ihm noch Wochen später Probleme bei der Ausübung seines Dienstes bei der Bundeswehr.

Der Vorfall im Mattlerbusch endete in einer Schlägerei, aus dem ein 20-jähriger mehrere PrellungenundBlutergüsse davon trug. Der Zivildienstleistende war danach zwei Monate krankgeschrieben und litt und Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Gehirnerschütterung.

Beide Männer haben einen Antrag auf Schmerzensgeld gestellt, dem der Richter stattgegeben hat. Der Verurteilte Student soll nun 600 bzw. 1200 Euro an die beiden zahlen. An der Schlägerei sollenzwei weitere Männer, Bekannte des Verurteilten, beteiligt gewesen sein. Auf Nachfrage des Richters nannte dieser aber keine Namen.

Der Täterstand zur Tatzeit unter dem Einfluss von Cannabis und Alkohol. Dabei sei ihm bereits länger bekannt gewesen, dass er nach dem Genuss von Alkohol schnell aggressiv werde und deshalb eher selten welchen trank. Die Verteidigerin des Verurteilten gab vor Gericht an, das vergangene Jahr sei für den Mann sehr schwierig gewesen. Er sei krank gewesen und habe zudem in nicht gefestigten Verhältnissen gelebt. Nach einer abgeschlossen Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten und einer Weiterbildung zum Chemietechniker fand er einfach keine Anstellung. Erst im September vergangenen Jahres, nach dem Vorfall vor der Niederrhein Therme, hat er in Krefeld ein Studium zum Chemie-Ingenieur aufgenommen und sei seitdem auch nicht mehr straffällig geworden. Das Problem seiner Aggressionen durch Alkoholkonsum sei ihm bewusst, er wolle nun ein Anti-Aggressions-Training nachholen.

In den Knast wandert der Mann auch wegen seiner Vorstrafen: Körperverletzung, „Heil Hitler“-Rufe,Diebstahl und Drogenhandel.