Duisburg-Hamborn. . Marie-Luise Rühls Ausstellung mit dem Titel „Kontraste“ wurde am Gründonnerstag im Bezirksamt Hamborn eröffnet
See(len)landschaften in starken Farben malt Marie-Luise Rühl. Ihre Ausstellung mit dem Titel „Kontraste“ wurde am Gründonnerstag im Bezirksamt Hamborn eröffnet. Beruflich hat Rühl viel mit Menschen zu tun, die gelernte Plakatmalerin ließ sich vor einigen Jahren per Fernkurs zur Heilpraktikerin ausbilden und bietet seither im eigenen Institut Psychotherapie an. Auf ihren Bildern sucht man Menschen allerdings vergeblich. Sie bevorzugt die Landschaften.
Da gibt es zum einen die Seestücke. Durchweg in kalten kräftigen Primärfarben gehalten, mit scharfer, harter Horizontlinie zeigen sie das Meer, zu dem die Künstlerin eine besondere Beziehung hat. Sie wurde auf einem Bauernhof hinter dem Deich in der Nähe von Carolinensiel in Ostfriesland geboren. Ihre beiden erwachsenen Söhne fahren zur See.
Rühl gibt nach eigenem Bekunden innere Bilder wieder; dabei werde ihre mutige Farbgebung von unbewussten Stimmungen gelenkt. Aber nicht alle ihre inneren Landschaften sind am Wasser gebaut. Es gibt auch eine ganze Reihe Bilder, die an einen Vulkanausbruch denken lassen, oder auch an einen Stahlabstich. Rühl hat ihre feurige Bilderserie durch Begleittexte zur Montanindustrie ihrer zweiten Heimat Duisburg in Beziehung gesetzt.
Das nahm Bezirksbürgermeister Kurt Kreutgen auf. Er grüßte zur Eröffnung Rühl als „Ostfriesische Duisburgerin“ und sagte, in ihren Bildern treffe der Norden auf das Ruhrgebiet. Auch Karl-Heinz Neumann hieß die Künstlerin im alten Hamborner Rathaus Willkommen. Die wechselnden Ausstellungen brächten viel Leben in das Bezirksamt, sagte Neumann und wünschte Rühl möglichst zahlreiche Besucher.
Rühls Söhne versorgen sie mit gebrauchten Seekarten, die sie so bemalt, dass die Wasserstraßen und Inseln sichtbar bleiben. Eine davon hat sie passend zum Jubiläumsjahr Gerhard Mercator gewidmet. Wer den Weg zur Künstlerin sucht, die Bilder von Marie-Luise Rühl bleiben noch bis Ende April im ersten Stock der Bezirksamtes hängen.