Duisburg. .

Ein eiskalter Wind pfiff am Ostersamstag um die Ecken des Vierlindener Wochenmarktes. Markus Laaks und Hans-Jürgen Schröder vom Ortsverband Walsum der Grünen hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Schirme, die Upgrades des Parteiprogramms und die grünen Luftballons am Davonfliegen zu hindern.

350 Ostereier

Nur die 350 bunten Ostereier blieben brav, wo sie waren und warteten darauf, an den Walsumer Bürger gebracht zu werden. Zur Verstärkung der Osteraktion hatte der Ortsverein Ingrid Fitzek, die grüne OB-Kandidatin eingeladen, mit den Walsumer Bürgern ins Gespräch zu kommen. Als sie ankam, hatten die anderen schon ziemlich kalte Füße und einige Paletten Eier unters Marktvolk gebracht. „Die gelben Eier gehen am schlechtesten“, sagte Laaks, der in der Vorwoche schon eine Eieraktion hinter sich gebracht hatte, „aber das soll natürlich kein politisches Statement sein.“

Ingrid Fitzek fragte zunächst pflichtbewusst bei den Parteifreunden nach der Herkunft der Eier und wurde beruhigt. Alles aus einwandfrei biologischer Haltung, natürlich, und ganz schön teuer noch dazu, erfuhr sie vom Kassierer des Ortsverbandes. Fitzek machte sich ans Eierverteilen. Nachdem in der letzten Woche Dioxin in den Bio-Eiern zweier Duisburger Betriebe gefunden worden war, ließ die entsprechende Diskussion natürlich nicht lange auf sich warten.

„Sie wollen mich wohl vergiften“, „Und immer passiert sowas vor den Feiertagen“, „Man kann doch keinem mehr glauben“, lauteten die empörten Kommentare der Walsumer Bürger zur Duisburger Eierkrise. Im Grunde eine Traumvorlage, um die Ziele grüner Politik näher zu erklären. Fitzek machte sich sofort an die Arbeit. „Ich denke schon, dass man den Biobauern glauben kann“, sagte sie, „aber unsere Umwelt ist schon so geschädigt, dass die schlechte Bedingungen haben.“

Auch der Aufstieg der Piratenpartei war Thema auf dem Wochenmarkt. Viele Walsumer äußerten Verständnis für alle, die den etablierten Parteien enttäuscht den Rücken kehren. Die Grünen fanden, dass man bei der neuen Konkurrenz noch nicht so richtig durchblickt. „An denen stört mich, dass der Eine morgens in der ARD ‚Hü‘ sagt und der Andere sagt abends im ZDF ‚Hott‘,“ fasste Markus Laaks seine Bedenken zusammen.