Duisburg-Hamborn. . Im Helios-St. Johannes-Klinikum an der Abtei werden Brustkrebspatienten ab Mittwoch ganzheitlich betreut

Wenn Menschen die Diagnose Krebs gestellt wird, befällt die Krankheit neben dem Körper auch die Seele des Patienten. Selbstzweifel, Existenz- und Todesängste versetzen den Kranken in eine dauernde mentale Ausnahmesituation.

Meist sind die Kranken mit den finstersten ihrer Gedanken auf sich allein gestellt. Oft unfähig, diese mit Familienangehörigen oder Freunden zu teilen.

„Unter Betroffenen fällt dieser Austausch viel leichter“, sagt Lydia Hable, Leiterin der Hamborner Sektion des Vereins Frauenselbsthilfe nach Krebs. Prof. Dr. Dierk Mosny, Dr. Eva Wangemann und Schwester Anita Witkowski nicken zustimmend.

Prof. Mosny, der Chefarzt des Brustzentrums am Helios-St.Johannes-Hospital, hat zum Pressetermin in einen hellen, bunten, freundlichen Büro- und Tagungsraum auf der Station gebeten. Hier können sich ab dem morgigen Mittwoch regelmäßig zwischen 16 und 18 Uhr Brustkrebs-Patientinnen mit engagierten Frauen aus der Selbsthilfegruppe treffen.

Im Austausch können sich die Krebskranken dort Angst von der Seele reden, ihr Leid teilen und lindern. Wer nicht über seine Angst reden will, der kann sie sich dort auch von der Seele malen: „Malen befreit von Ängsten“, sagt Dr. Eva Wangemann. „Genau. Und wir wollen die Angst wegnehmen“, sagt Prof. Mosny zustimmend.

Dem gebürtigen Schwaben, der seine Patienten nach den Stationen Düsseldorf und Münster seit 1999 im Schatten der altehrwürdigen Abtei behandelt, ist das neue Angebot wichtig. Mit dem neuen Angebot werde eine ganz wichtige Therapie-Lücke geschlossen. Früher sei es oft so gewesen, sagt Prof Mosny, dass Ärzte für begleitende Maßnahmen neben der Krebstherapie wenig sensibilisiert gewesen seien: „Es hat da ein Umdenken statt gefunden.“

Im Brust-Zentrum Duisburg, zu dem neben Prof. Mosnys Abteilung im Helios-St.Johannes-Hospital auch die Frauenklinik des Malteser Krankenhauses gehört, gibt es nun de facto Rundumbetreuung: Von der Diagnose an für die Patientinnen da sind Frauen wie Anita Witkowski. Sie ist eine „Breastcare Nurses“, was übersetzt „Brustpflege-Schwester“ heißt. Anita Witkowski bietet Patientinnen in allen Phasen der Erkrankung Beratung aus pflegerischer Sicht. Sie koordiniert auf Wunsch die Pflege- und Nachsorge-Angebote.

Medizinische Behandlung durch Operation oder Chemotherapie, „Breastcare“-Service, Psychologische Betreuung und das Selbsthilfe-Angebot werden in Hamborn durch beliebte Zusatzangebote ergänzt: „Bei unseren Perücken- und Schminkseminaren“, sagt Dr. Wangemann, „haben die Frauen wirklich wahnsinnig viel Spaß.“

Nähere Info zum neuen Angebot: www.helios-klinike.de/duisburg; www.brustzentrum-duisburg.de oder unter Tel.: 403386.