Duisburg-Neumühl. .

Sie sind kuschelig, flauschig und große und kleine Kinder lieben sie: Schafe. Seit Jahren sammelt die Barbaraschule an der Gartenstraße Geld, um Schafe zu kaufen. Doch nicht, um den Schulkindern ein süßes Streicheltier zu schenken, sondern um Bedürftigen in Bosnien zu helfen.

Heribert Hölz, Entwicklungshelfer und Initiator der Bosnienhilfe der Caritas, besucht regelmäßig Schulen und Kindergärten, die Geld für die Bosnienhilfe sammeln, um sich bei ihnen zu bedanken und um zu berichten, was mit ihrem Geld passiert. Zuletzt besuchte er die Barbara-Schule und erzählte den Kleinen von den schlimmen Zuständen im Land und welch große Hilfe sie mit ihrer Spende leisten. „Das Bemerkenswerte an der Barbara-Schule ist, dass die Initiativzündung bereits vor zehn Jahren stattgefunden hat und ich seitdem nicht mehr darum bitten muss. Das tun die Menschen hier von ganz alleine. Das ist vor allem ein Zeichen dafür, dass man uns vertraut“, sagt Heribert Hölz erfreut.

Jedes Jahr zwischen St. Martin und Weihnachten wird in den Schulklassen eine Schafspardose aufgestellt, in welche die Kinder dann ihre Spende einwerfen können. Dabei werden nicht die Eltern aufgerufen, zu spenden, sondern die Kleinen, die ihr Taschengeld Bedürftigen schenken. „Ein Schaf kostet ungefähr 130 Euro, und dieses Jahr haben die Kinder tatsächlich 280 Euro zusammenbekommen. Damit reicht es für zwei Schafe. Die Kinder haben ihnen per Los die Namen Lilli Marie und Sinja gegeben“, erzählt Schulleiterin Brigitte Keer-Knoop.„Und damit die Kinder während ihrer Schulzeit mitkriegen, was mit ihrem Geld passiert, kommt Herr Hölz immer mal wieder vorbei und erzählt von den Schafen und bringt Bilder von den Tieren mit.“ Dieser Tage bekam Heribert Hölz von den Kindern feierlich symbolische Gutscheine für die beiden Schafe überreicht und bedankte sich mit einem Lied bei den fleißigen Nachwuchs-Entwicklungshelfern.

Die Viertklässlerin Ronja (9) hat auch Geld in die Schafdose geworfen. „Ich hab zwei Euro reingesteckt, weil es für arme Leute ist“, sagt sie. Niklas (10) hat schon vor der Sammelaktion von dem Land gehört, in dem Armut herrscht und war bereit, sein Geld abzugeben. „Ich wusste, dass das Geld nach Bosnien geht, an die armen Leute da. Mein Vater hat mir auch schon mal von Bosnien erzählt, er kommt aus dem Land.“ Ihr Taschengeld wollten die Kinder nicht für sich behalten, schließlich wussten sie, dass sie damit Menschen helfen, die rein gar nichts haben. „Wenn ich etwas haben will, dann holt mir mein Vater das“, sagt der zehnjährige Paul. Die neunjährige Dicle empfindet es genauso, sie hat ihr Kakaogeld abgegeben, denn hier gebe es genug Geld, findet sie. Und weil ein Schaf nützlicher ist, als nur Lebensmittel zu schicken, haben ganz viele Kinder etwas Geld für das Schaf gegeben. „Außerdem kann man aus der Milch Butter machen und die auch verkaufen, um andere Lebensmittel kaufen“, weiß Niklas.

Damit die Kinder auch nach der Spendenaktion noch sehen, was aus den Tieren geworden ist, macht Heribert Hölz Fotos von ihnen. „In drei Wochen bin ich wieder in Bosnien und werde Bilder von euren Schafe, Sinja und Lilli Marie, machen. Die bekommt ihr dann von mir“, versprach er seinen Helfern. Diese werden dann in der Schule aufgehängt und anschließend in der Schulchronik katalogisiert.