Duisburg-Hamborn. . Der Projektentwickler des Outlet-Centers will zwischen Stockholmer- und Dahlmannstraße auf einem Grillogelände ein Parkhaus errichten. Es gab Gespräche, die aber waren unverbindlich und rein informell.
Wenn Roger Sevenheck, Geschäftsführer der Douvil GmbH, über den Boulevard spricht, der das geplante Factory-Outlet-Center mit Marxloh und Alt-Hamborn verbinden soll, dann gerät er ins Schwärmen.
Er stellt sich eine attraktive, breite Flaniermeile vor (wir berichteten), wie man sie aus reichen Städten in Süddeutschland kennt: „Hochwertige Pflastersteine, stilvolle Beleuchtung und hübsche Bepflanzung“ will er dann sicherstellen.
Vorgesehen hat er diese Flaniermeile zwischen der Dahlmannstraße in Marxloh und der Clauberghalle an der Kampstraße. Weiter in Richtung Alt-Hamborn plant er derzeit nicht. Der Werbering allerdings würde sich das wünschen, um eine echte Anbindung zur Geschäftswelt im Umfeld des Rathauses und auch zum dahinter liegenden Altmarkt zu schaffen.
Das Tor nach Marxloh will er neu kreieren: Mit einem Parkhaus zwischen Stockholmer Straße und Dahlmannstraße, in das im Erdgeschoss „vier bis fünf hochwertige Brautmodenläden“ einziehen könnten. Vor noch mehr solcher Läden schreckt der Niederländer nicht zurück. Ganz im Gegenteil: „Man sieht doch, dass es gut funktioniert.“
Mit dem Outlet-Center sollen diese Betriebe nichts zu tun haben. Sevenheck möchte normale Einzelhändler anlocken.
Die Geschäfte will er wie den Einzelhandel an der Weseler Straße mit der Schaufensterfront zur Straße ansiedeln. Sie sind ausschließlich im Erdgeschoss vorgesehen. Obendrüber will die Douvil GmbH ein Parkhaus setzen – für 450 Fahrzeuge. Ursprünglich dachte Sevenheck an eine reine Hochgarage – die aber wäre optisch wenig attraktiv. Deshalb wählte er die Kombi-Variante. An dieser Stelle will er all die Outlet-Besucher parken lassen, die von Norden über die A 59 kommen, wenn das Outlet-Center komplett ausgebaut ist. Dadurch würde die Duisburger Straße entlastet, sagt der Projektentwickler.
Bei all dem hat die Firma Grillo ein gewichtiges Wörtchen mitzusprechen: Deren Immobilienverwaltung gehört das rund 6000 Quadratmeter große Areal. „Mit Herrn Sevenheck hat es Gespräche gegeben“, bestätigt der Leiter der Grillo-Liegenschaften, Jörg Römermann. „Aber keine Verhandlungen.“
An der Weseler Straße
Bei der überwiegend türkischen Kaufmannschaft in Marxloh hat man das Outlet-Center bislang eher als Chance denn als Risiko eingestuft. Es gibt sogar Migranten, die sich vorstellen können, die Einkaufsmeile Weseler Straße in „Little Turkey“ umzubenennen – in Anlehnung an Little Italy in New York oder Chinatown in San Franzisko.
Grillo stehe dem Outlet-Center neutral gegenüber, „so lange unsere Belange berücksichtigt werden“ und das Baurecht eine derartige Shopping-Mall zulasse, so Römermann. Zudem dürfe ein FOC die rund 400 Arbeitsplätze des seit 1880 ansässigen Unternehmens nicht gefährden, also auch nicht die Produktion.
Alle bisherigen Gespräche mit Roger Sevenheck seien unverbindlich und rein informativ gewesen. Das bestätigt der Niederländer. „Die Entscheidung liegt bei Grillo. Wir machen das in aller Ruhe, wir haben ja keine Eile.“
Obwohl sich das Hamborner Traditionsunternehmen Grillo in Sachen Outlet-Center neutral verhält, stellt Prokurist Jörg Römermann doch auch klar: „Wir sind für alles, was Marxloh nach vorne bringt.“