Duisburg-Vierlinden. . Immeo-Mieter aus Vierlinden klagen über Schimmel an den Wänden. Immeo-Vorstand Walter Ziegler ist sich sicher, dass zu geringes Heizen wegen der hohen Energiekosten die Ursache des Schimmels ist.

Die Mieter der Siedlung „Am Finkenplatz“ in Vierlinden sind stinksauer. „Unsere Wohnungen verfallen und Immeo rührt sich erst, wenn wir gerichtliche Schritte androhen“, sagt der junge Familienvater Christian von Coll. Ein Auszug aus seiner Mängelliste: Der Putz bröckelt von den Balkonen, deren weiße Klinkersteine seien auf den Gehweg gestürzt. Auch Fassadenrisse am Nachbarhaus, wohl Bergbauschäden, seien lediglich verpresst worden und sähen nun hässlich aus. „Außerdem sind die Dachrinnen verrostet, es plätschert überall runter, nur nicht in die Regenrinne.“ Ein Dauerproblem gebe es zudem mit Schwarzschimmel.

Betroffen ist davon auch Kerstin Helbig, in deren Badezimmer der gesundheitsgefährdende Pilz am Fenster und der Decke wuchert. Als Asthmatikerin fällt ihr so das Atmen in der Wohnung schwer, denn es gab schon andere Fälle, die der Hauseigentümer aber bereits beseitigt habe. „Das waren nur oberflächliche Arbeiten, der Schimmel kommt immer wieder, die Wände sind feucht.“ Die Schuld versuche Immeo auf sie und ihre Nachbarn abzuwälzen: „Sie heizen und lüften falsch“, habe der damalige Kundenbetreuer wie eine kaputte Schallplatte allen Mietern gesagt, auch, dass Immeo nichts erneuern könne, weil dafür das Geld fehle. Man möge damit leben oder solle eben ausziehen.

„Warum soll ich ausziehen? Nur weil Heuschrecken mehr und mehr Geld verdienen wollen?“, echauffiert sich von Coll. Den Mietern die Schuld für die Mängel in den Wohnungen zu geben, sei dreist: „Der Schimmel kam erst, nachdem neue Fenster eingesetzt wurden und es Wasserrohrbrüche gab.“ Ohne neue Dämmung werde Immeo den Schimmel wohl nicht nachhaltig beseitigen, glaubt Christian von Coll. „Es muss sich hier aber unbedingt etwas tun.“ Das Tischtuch scheint zerschnitten.

„Wenn ein Mangel vorliegt und wir davon erfahren, dann bessern wir aus“, sagt Immeo-Vorstand Walter Ziegler. Notwendige Arbeiten, etwa das Abschlagen der losen Klinkersteine, hätten allerdings immer Vorrang vor kosmetischen Arbeiten. Fünf aktuelle Schimmelfälle seien bislang in der Siedlung bekannt und sie würden bald „sach- und fachgerecht beseitigt“. Bauliche Mängel, gar unzureichende Dämmung, seien nicht für den Schimmel verantwortlich. Ein Faktor könnten aber die sehr hohen Energiekosten sein, die viele Menschen zum Sparen von Heizkosten verleiten.

Die Immeo-Gebäude seien nämlich ausreichend gedämmt – wenn auch nicht optimal, denn elf Prozent der dafür anfallenden Modernisierungskosten würden – anders als Instandsetzungskosten – auf die Miete aufgeschlagen. „Hier muss eine Balance zwischen Investitionen und Mietpreis erreicht werden.“ Investieren will Immeo auch in die Balkone, Am Finkenplatz 1 und 3; sie sollen in diesem Halbjahr renoviert werden.