Duisburg-Hamborn. . Linkspartei-Ratsherr Thomas Keuer zeigte einen bemerkenswerten politischen Schwenk und solidarisierte sich mit den Mietern – vor Monaten noch hatte die Linkspartei dem Projekt im Rat der Stadt ihr einstimmiges Okay gegeben.

Helmut Mattern, Sprecher der Mieterinitiative, machte mit latent aggressivem Unterton noch einmal klar: „Wir werden definitiv nicht ausziehen! Wir werden definitiv am Zinkhüttenplatz wohnen bleiben!“ Da prasselte lauter, langer, heftiger Applaus von den Tischen im Saal. Beifall gab es auch für den Neudorfer Jochen Mutz, als er rief: „Herr Greulich, Sie haben den Bebauungsplan für den Zinkhüttenplatz bei Nacht und Nebel erweitert!“

Ebenso kaum Herr seiner Emotionen: Kunst- und Kulturhistoriker Roland Günter, Wohnort Oberhausen-Eisenheim. Er setzte sogar noch einen drauf, kündigte aufgebracht an: „Wir werden diesen Wohnungsbereich bestreiken. Das ist eins der größten Verbrechen, das in Mitteleuropa im Bereich der Stadtplanung passiert.“ Da kochte die Stimmung richtig im Saal.

Jörg Weißmann, Sprecher des Heimatsvereins Hamborn, warf Investor Sevenheck mit Blick auf das leer stehende Stadtbad vor: „Sie haben überhaupt kein Geschichtsbewusstsein!“ Sevenheck konterte: „Die Fassade des Stadtbads wird saniert, bleibt aber vollständig erhalten!“ Linke-Ratsherr Thomas Keuer zeigte einen bemerkenswerten politischen Schwenk und solidarisierte sich mit den Mietern – vor Monaten noch hatte seine Partei dem Projekt im Rat der Stadt ihr einstimmiges Okay gegeben.

In dem Tumult kam Uwe Rohde, Chef des Immobilien Managements Duisburg (IMD), gar nicht mehr zu Wort. Nach 120 hitzigen Streit- und Diskussions-Minuten verließen viele ältere Zinkhütten-Siedler müde und enttäuscht die Clauberg-Halle: Ende einer turbulenten Bürgeranhörung.

Fazit von vielen: Die Mieter vom Zinkhüttenplatz haben eine Chance verpasst.