Da gab es doch nach über vier Stunden Sitzung der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck am Donnerstag mit fast ausschließlich einmütigen Entscheidungen am Ende noch eine Kampfabstimmung: Um die Frage nämlich, ob auf der Varziner Straße in Obermeiderich in Höhe der dortigen Chemieunternehmen das Anwohnerparken eingeführt werden soll.
Jedenfalls wollte die CDU-Fraktion das geprüft haben. Denn die Situation sei dort die, dass die Anwohner auf den großen Parkplatz für die Werksangehörigen ausweichen müssten, weil die Beschäftigten zu bequem seien, von dort aus den kurzen Fußweg zu den Betrieben in Kauf zu nehmen. „Ein Riesenproblem“, meinte Gertrud Bettges (CDU). Schließlich hätten Anwohner mit ihren Autos auch schon einmal etwas zu transportieren und ins Haus zu tragen, Berufspendler eher weniger.
Bei SPD und Linkspartei sah man das Problem zwar auch, plädierte aber dafür, das Gespräch mit den Firmen zu suchen, anstatt eine Zwangsmaßnahme anzuordnen. Schließlich koste das Anwohnerparken die Anwohner eine jährliche Gebühr. „Es sind genügend Parkplätze für alle Mitarbeiter vorhanden“, räumte Rolf Storm (SPD) ein. „Es sind aber öffentliche Parkplätze“, da dürfe man parken, argumentierte Kenan Ilhan (Linke), könne die Beschäftigten nicht einfach ausgrenzen. Gertrud Bettges meinte, die Anwohner seien bereit, zu bezahlen, wenn sie nur wieder vor ihren Häusern parken könnten. Außerdem wurde bezweifelt, ob alle Firmenleitungen interessieren würde, wie ihre Mitarbeiter parken.
Bei der Abstimmung wurde es richtig spannend: Zwei CDU-Vertreter waren nicht zugegen. Die SPD war aber noch vollzählig. Aber sie stimmte nicht geschlossen ab: Elsbeth Kempin enthielt sich. Heinz Wiesner stimmte für den Prüfantrag der CDU. Und obwohl die drei Einzelkämpfer Rudolf Kley (Bürger-Union), Rainer Gänzler (Grüne) und Betül Cerrah (FDP) für den CDU-Antrag stimmten, ging es am Ende 8:8 Unentschieden aus, weil nur noch vier von sechs CDU-Vertretern abgestimmt hatten. Damit war der Antrag abgelehnt.