Duisburg-Marxloh. .

Auf Safari ging die KG Marxloher Jecken in ihrer Prunksitzung im Hotel Montan. Der Elferrat um Präsident Jürgen Ohl war in Khaki-Shorts und Tropenhelm angemessen für eine närrische Reise gekleidet und im knallvollen Saal gab es manches wilde Tier zu bewundern.

Stimmungssängerin Susan Schubert steuerte einige musikalische Zwischenziele bei, ihr Publikum fand seine Heimat im noch immer von Rübezahl gehüteten Riesengebirge und bekannte gleich danach eine Sehnsucht nach der Sierra Madre. Jecken gibt es offenbar weltweit und die im Montan sangen so glockenrein und stimmgewaltig wie drei Knappenchöre. Dazu schunkelten sie gangübergreifend und hielten Torbogen für die Kellnerinnen. Das ist närrisches Multitasking.

Grund zur Freude bot auch der Besuch von Michael Jansen, dem Präsidenten vom HDK (Hauptausschuss des Duisburger Karnevals), der den Ehrenpräsidenten der Marxloher Jecken Karl Heinz Sennrat für 50 Jahre karnevalistisches Engagement ehrte. Er hatte aber auch eine Neuigkeit mitgebracht „Alle Umzüge für dieses Jahr sind jetzt schriftlich genehmigt“, sagte er und erntete stürmischen Beifall. Die Marxloher können es offenbar kaum erwarten, dass der Karneval endlich aus dem Häuschen kommt.

Zunächst ging es aber weiter mit der Indoor-Safari. Reiseleiter Ohl kündigte eine Umleitung an, denn sein nächster Gast war irgendwo im Abendverkehr des Ruhrgebiets verschollen. „Dann ziehen wir den Herrn Fröhlich vor“, entschied Ohl. Das taten auch die Gäste im Saal. „Der ist richtig gut“, wurde an vielen Tischen gemunkelt.

Arno Margraf alias Herr Fröhlich, Reisender in Sachen Comedy und Kleinkunst, setzte ungewöhnliche Instrumente ein, wie eine Schubkarre als Steeldrum und eine live mit einem Akkuschrauber aufgebohrte Salatgurke als Flöte. Er machte Musik mit allen Körperteilen, zwischen die man eine Hupe klemmen kann, tanzte einen tollpatschigen poetischen Bändertanz und hatte zwischendurch noch Zeit für ein schnelles Gedicht über verdorbene Mettbrötchen.

Als Stadtprinz Günter II den schweratmenden Kleinkünstler ablöste, war im ganzen Saal kein Auge mehr trocken.