Duisburg-Neumühl. .
Tischtennis kann Konzentration und Selbstständigkeit fördern. Im Wohnhaus Neumühl der Amalie Sieveking Gesellschaft wird dieser Sport als Freizeitangebot und Therapie für Menschen mit Behinderungen angeboten.
An zwei Tagen im Monat wird der Saal der Ev. Kirchengemeinde Neumühl zur Tischtennishalle umfunktioniert. Dann dürfen die Bewohner des Wohnhauses Neumühl die Räume für ein spielerisches und therapeutisches Freizeitangebot nutzen – und es wird gespielt, gelernt und gefördert, was das Zeug hält.
Das Wohnhaus an der Obermarxloher Straße ist eine Einrichtung für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Dort werden die Bewohner nicht nur im alltäglichen Leben unterstützt und gefördert, die Betreuer kümmern sich auch um ein vielfältiges Freizeitangebot. Dazu zählt Tischtennis, weil es die Konzentration fördert und den Gemeinschaftssinn weckt.
Heilerziehungspflegerin Christa Hendricks arbeitet bereits seit drei Jahren in der Einrichtung und bietet seit einem Jahr die Tischtennistage an. Während zwei Teilnehmer gerade die Schläger schwingen, warten sechs weitere Teilnehmer auf ihren Einsatz. Darunter auch der 19-jährige Kevin, der zudem liebend gerne tanzt. Er freut sich immer aufs Tischtennis. „Das ist toll. Es geht immer hin und her, und hin und her. Das macht Spaß“, erzählt er, während er zu den beiden Spielern an der Platte hinüberschaut. Er wartet schon etwas länger darauf, bis er endlich dran ist.
„Es wird immer im Wechsel gespielt“, sagt Hendricks. „Dabei kommen Teams mit unterschiedlichen Techniken zusammen. So treten Schwächere gegen Stärkere an. „Dadurch lernen die Teilnehmer, ihre Fähigkeiten unterschiedlich einzusetzen und anzupassen, und sich so auf ihr Gegenüber einzustellen. Je nach Gegner und dessen Können“, sagt Hendricks.
„Beim Tischtennis sind Koordination und Reaktion gefordert. Und im Wettkampf können unsere Bewohner diese Fähigkeiten umsetzen“, ergänzt sie. „Außerdem stärkt das Spiel ihr Selbstbewusstsein und trainiert die Ausdauer. Und das alles auf eine spielerische Art und Weise.“ Hinzu kommt, dass die Bewohner den Gemeinschaftssinn (weiter) entwickeln. Denn sie müssen beim Auf- und Abbau der Platte helfen. „Das gehört zum Spiel dazu, jeder ist abwechselnd dran“, berichtet Christa Hendricks. Die Tischtennisplatte ist eine Spende an das Wohnhaus Neumühl. Auch die Schläger bekommen die Teilnehmer gestellt. Es sei denn, man legt Wert auf eigene „Pfannen“, wie etwa Steffi und Andreas, die Feuer und Flamme für diesen Freizeitspaß sind.