Marxloh. . Lesertelefon: 50 Wohnungen an Düsseldorfer Aquila GmbH. 20 Prozent Leerstand. Mieterin wandte sich an Redaktion

Die Wohnungsgenossenschaft Hamborn verkauft zum 1. März 50 Wohnungen an die Düsseldorfer Aquila GmbH. Dabei handelt es sich unter anderem um Wohnungen, die im Bereich Schwelgernstadion in Marxloh angesiedelt sind. Konkret sind dies die Häuser an der Wiesenstraße 23, Gillhausenstraße 14 bis 18 und Häuser an der Rudolfstraße, Hausnummern 16 bis 22.

„Wir hatten in diesen Häusern Leerstände von 20 Prozent, die wir trotz größter Anstrengungen nicht reduzieren konnten“, sagte Thomas Stoy, kaufmännischer Vorstand der Genossenschaft, auf Nachfrage der Redaktion.

Die Genossenschaftsleitung habe alles Erdenkliche versucht, um die Häuser im Genossenschaftverbund zu halten, sagte Stoy. Attraktiver Mietzins, mehrsprachige Inserate, türkischstämmige Makler: „Hat alles nichts gebracht. Dann kommt man irgendwann an den Punkt, wo man verkaufen muss, weil es wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten ist.“

Der Punkt sei nun leider erreicht, sagt der Vorstand, der sich freilich freuen würde, die betroffenen Mieter weiter als Genossenschaftler und Kunden zu betreuen: „Das Angebot der Wohnungsgenossenschaft steht ihnen zur Verfügung, ganz klar.“

Der neue Besitzer der Wohnungen, die Düsseldorfer Aquila GmbH, habe mündlich die Absichtserklärung formuliert, dass für die Mieter alles so weiter laufen werde wie bisher. Neben Immobilien wirbt Aquila-Geschäftsführer Abdullah Eren auf seiner Firmen-Website auch für Privatkredite ohne Schufa-Prüfung, Benzinspar-Geschäftsmodelle und ein Rabatt-System für Hochzeitsgeschäfte. Telefonisch erreichen konnte die Redaktion bei der Aquila GmbH niemanden, weil auf der Website keinerlei Telefonnummern oder Ansprechpartner für die Immobiliensparte genannt sind.

Eine Mieterin, die namentlich nicht genannt werden will (Name und Anschrift der Redaktion bekannt), hatte sich im Rahmen des Lesertelefons an die Redaktion gewandt und die Befürchtung geäußert, dass sie mit dem Wohnungsverkauf zum 1. März ihre Wohnung verlieren könne oder ihr die Miete erhöht werden könne: „Wir haben Februar und werden jetzt mal so nebenbei informiert, dass unser Vermieter ab 1. März ein gewisser Herr Eren ist, das finde ich nicht in Ordnung“, sagte die Leserin am Telefon, „es ist nicht ok, uns vor vollendete Tatsachen zu stellen.“

Ihrer Informationspflicht, sagte Stoy dieser Zeitung, sei die Wohnungsgenossenschaft Hamborn den betroffenen Mietern gegenüber uneingeschränkt nachgekommen: „Wir haben die Mieter rechtzeitig darüber informiert, das es einen Eigentürmerwechsel geben wird.“

Die erste Befürchtung der Mieterin, sie werde ihre Wohnung verlieren, konnte Thomas Stoy zumindest bis auf weiteres entkräften: „Der neue Besitzer ist mit dem Erwerb der Immobilien natürlich automatisch an die bestehenden Mietverträge gebunden.“