Duisburg-Walsum. . Rektoren besorgt wegen Winterdienst. Insgesamt 22 Schulen im Norden, die sich Hausmeister teilen müssen

„Ein Schulhausmeister ist viel mehr als eine technische Hilfskraft“, sagt Martin Fey, Sprecher der Duisburger Grundschulen, „ein Schulhausmeister soll Schülern und Lehrern Sicherheit bieten bei vorhersehbaren Dingen, wie der Herausgabe und Verwaltung von Schlüsseln. Und unvorhersehbaren Dingen, wie ärztlichen Notfällen oder eben Schneefall und Eis auf dem Schulgelände.“ Dies könne nur ein Schulhausmeister mit einer Vollzeitstelle leisten.

Fey hat im vergangenen Jahr mit seinen Kolleginnen und Kollegen einen Brandbrief an Oberbürgermeister Adolf Sauerland geschrieben.

Inhalt des Schreibens, das 85 von 86 Schulkonferenzen in Duisburg unterschrieben haben, war der ausführliche Appell an den Chef der kommunalen Verwaltung, die Sparpolitik in Sachen Schulhausmeister zu überdenken.

Diese Meinung teilen auch Schulleiterin Ingrid Wilfert von der Grundschule Schulstraße und die kommissarische Leiterin der Grundschule Sternstraße, Marianne Schuster. Die Walsumer Pädagoginnen räumen ein, dass der Winterdienst zuletzt recht gut funktioniert habe: „Zuerst muss man sagen, dass das Schulverwaltungsamt da zuletzt wirklich gut vorgesorgt hatte“, sagt Wilfert, „als es geschneit hatte, war der Schulhof tatsächlich frei von Eis und Schnee.“ Dies verdanke man an der Schulstraße auch dem außergewöhnlichen Engagement der Mitarbeiter.

Neben dem ,halben’ Hausmeister gibt es noch eine Hilfskraft, die zur Verfügung stehen wird, bis Bauarbeiten abgeschlossen sind „Wir wissen nicht, wie es danach weiter funktionieren wird.“

An der Sternstraße bestätigt Pädagogin Schuster die Einschätzung in Sachen Winterdienst betrifft: „Es bleibt dennoch Fakt, dass der ,eigene’ Hausmeister an allen Ecken und Enden fehlt. Oft, wenn man ihn dringend braucht, hat er in der anderen Schule zu tun.“ Außerdem sei es eine Frage, wie lange eine Person in Kälteperioden effektiven Winterdienst für zwei Schulen leisten könne. Diese Frage stellt auch Jürgen Altenbeck, Schulleiter der Don-Bosco-Grundschule in Walsum: „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es für einen Menschen über einen längeren Zeitraum zu leisten ist, dass er um vier Uhr das eine Schulgelände von Eis und Schnee befreit um dann um sechs Uhr bei der zweiten Schule mit derselben Arbeit zu beginnen.“

Diesen und andere Standpunkte, sagt Altenbeck, hätten er und seine Kollegen in besagtem Schreiben an Adolf Sauerland auch ganz klar formuliert: „Die Schulleiter im Duisburger Norden sind in keiner Weise damit einverstanden, dass zwei Schulen sich einen Schulhausmeister teilen müssen.“

Die Stadt Duisburg sagt, dass Hausmeister teilweise durch Hilfskräfte unterstützt würden. Der Einsatz einer Hilfskraft sei üblich – bis auf eine Ausnahme – wenn Grundschulen im Verbund mit weiterführenden Schulen betreut würden. Beim Winterdienst an Schulen werde weiterhin das Unternehmen „Octeo Multiservices“ die Schulhausmeister unterstützen, sagte eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage der Redaktion.