Duisburg. .
„Schon als Schüler zeigte er immer gerne auf. War die Frage ihm zu schwer, nahm er das in Kauf. (...) Ströhchen zeigte auf wie toll. Zeigen war sein Ding. Bis er jedem Lehrer voll, auf den Zeiger ging.“ Mit diesen Worten beginnt das neueste Werk „Dr. Stroh“ des Autors und ehemaligen Duisburger Gesamtschulleiters Peter Borjans-Heuser.
In seinem mittlerweile sechsten Buch, das den Untertitel „Böse Balladen“ trägt, schildert er einige humorvolle Anekdoten aus dem Leben des Dr. Stroh. Schon als Kind von „Zeigewut“ geplagt, ergreift der Hauptcharakter später auch einen Beruf, in dem er beliebig seiner Leidenschaft frönen kann: „Nun Direktor, hat er Macht, Weisungen zu geben. Das heißt, morgens schon ab acht, Finger anzuheben.“
Obgleich sich Borjans-Heuser sowohl auf der ersten Seite seines Buches als auch bei öffentlichen Lesungen und auf seiner Internetseite ausdrücklich von dem Charakter des Dr. Stroh distanziert, bleibt die Ähnlichkeit der beiden unübersehbar. Der Autor schreibt: „So bin ich nicht! Dr. Stroh ist eine ganz und gar fiktive Person. Ich mag den überhaupt nicht und distanziere mich vom Inhalt der Gedichte in aller Form.“
Doch gerade die Ehrlichkeit und das Gefühl einen selbstironischen Blick des Autors auf seine Person zu verfolgen, macht das Buch so interessant. Hat man während des Lesens das Bild des zynisch von seinem Buchcover blickenden Direktors Borjans-Heuser vor Augen, erfreut sich auch das geistige Auge an der Vorstellung eines „Dr. Stroh“ mit erhobenem Finger. Für alle, denen der persönliche Zugang zum Autor fehlt, hat der Zeichner Gianni Sammarro allerdings ebenfalls eine Hilfe. Die Balladen Sammlung ist gespickt mit humorvollen Karikaturen, die den Direktor in unterschiedlichen, meist missliche Situation präsentieren.
Insgesamt erinnern die „Bösen Balladen“ an die Art von Humor, die schon in Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ für Heiterkeit gesorgt hat.
Das 113-Seiten-Werk kostet zehn Euro.