Es gibt eine Siegerin im katholischen Kirchenstreit. Das ist die Courage. Die hat es an sich, dass ihre Siege wenig glanzvoll sind und oft unter Tränen gefeiert werden. So war es auch bei den couragierten Rentnern, Familien und Kindern aus St. Barbara und St. Norbert, die über Monate ihre knappe Freizeit opferten um für den Erhalt ihrer Kirchen – u n d den Erhalt aller katholischen Kirchen im Norden – zu streiten.
Dass andere Katholiken, einige davon aus Neumühl, dies nicht erkannten oder erkennen wollten, führte zu unsolidarischen und auch ein Stückweit würdelosen Konflikten. Da wurde die Chance auf eine geschlossene Bewegung vertan, die mehr Erfolg gehabt hätte. Die Menschen aus St, Barbara und St. Norbert haben dennoch gegen alle Nachrede den Kirchen-Managern gezeigt, dass derjenige, der im Norden unsozial handelt, seine Rechnung nie ohne die couragierten Bürger vor Ort machen darf. Fazit: In der Sache wenig erreicht und doch Zeichen gesetzt.
Obwohl: Einen Sieger gibt’s noch. Wer es mit nur einem Brief in den SPIEGEL, die FAZ und die ZEIT schafft, der ist ein Sieger. Muhammed Al, Chef des Ditib-Moscheevereins, hat diesen Brief geschrieben und löste – freilich unbewusst und mit besten Vorsätzen – einen Medienrummel mit kuriosen Halbwahrheiten aus. Aus einem Brief wurde „breite Unterstützung“, aus einem Dutzend Ditib-Mitgliedern „die Duisburger Muslime“.
Nein, die haben nicht in Massen gegen Kirchenschließungen protestiert. Mussten sie auch nicht. Ebenso wenig wie Juden, Buddhisten oder Evangelische. Schließlich war und ist es ein katholisches Problem.