Straßenbahn-Haltestellen dieser Art gibt es im Stadtgebiet viele. Anfang Dezember wurde die Haltestelle Voßstraße der Linien 902/03 auf der Neumühler Straße in Meiderich einem jungen Mann zum Verhängnis: Beim Aussteigen aus der Bahn wurde er von einem Autofahrer erfasst, der offenbar das Anhalten der Bahn übersehen hatte und auf der rechten Fahrspur neben ihr vorbeifahren wollte. Er gabelte den jungen Mann, der später in ein Krankenhaus kam, auf die Motorhaube auf.
Wie die Duisburger Verkehrs-Gesellschaft (DVG) jetzt auf Anfrage mitteilt, soll die Haltestelle im ersten Halbjahr 2012 mit einer Signalanlage gesichert werden. Die nämlich fehlt sowohl dort als auch an der südlich anschließenden Nachbar-Haltestelle. Künftig werden entweder gelbe Warnblinklichter vor dem Anhalten der Bahn und dem Aussteigen der Fahrgäste warnen oder rotes Licht wird Autofahrern die Durchfahrt gleich ganz verbieten.
Dabei sieht man bei der Polizei in solchen Fällen gar keinen besonderen Handlungsbedarf. „Ich sehe doch als Autofahrer, wenn eine Bahn langsamer wird und anhält“, sagt Polizei-Sprecher Ramon van der Maat. „Und ich sehe auch das Haltestellen-Schild am rechten Fahrbahnrand. Auf einen, höchstens zwei Unfälle im Jahr schätzt van der Maat die Häufigkeit solcher Vorkommnisse.
Der DVG sind aber offenbar auch die zu viel. Am liebsten wären Pressesprecher Thomas Nordiek Mittelbahnsteige, zumindest aber so genannte Kaps, hoch liegende Buchten, durch die ein barrierearmer Zustieg ermöglicht wird. Wo die Fahrbahnbreite jedoch keinen Spielraum lässt, hätten die Kaps den Nachteil, dass beim Anhalten der Bahn auf der Straße auch alle Autofahrer stehen bleiben müssten.
In den nächsten Jahren sollen schrittweise alle noch verbliebenen „normalen“ Straßenbahn-Haltestellen, für die ein anderer Umbau nicht in Betracht kommt, mit solchen Signalanlagen ausgerüstet werden. Sicherheit gehe da vor.