Duisburg-Nord. .

Nur noch wenige Stunden, dann ist das Jahr 2011 Geschichte. Im zweiten und letzten Teil unseres Rückblicks erinnern wir an so manches Ereignis, das die Gemüter der Menschen im Duisburger Norden in Wallung brachte, aber auch einen Rekord.

Schlachthof

Ein trauriger Tag kam für den Schlachthof Meiderich im Oktober, zwei Monate früher als geplant: Der Schlachtbetrieb wurde nach mehr als 100 Jahren eingestellt.

Karneval

Ärgerlich starteten die Walsumer Jecken in die Session: Sie wollten wie in den Vorjahren groß und lustig auf dem Aldenrader Kometenplatz feiern – mussten aber erst einmal ein Sicherheitskonzept und viele Taler für einen Ordnungsdienst auf den Tisch legen, bis sie die Genehmigung bekamen, um dann fröhlich auf dem Platz tanzen zu dürfen.

Fridtjof-Nansen-Realschule

Ein Jubiläum: Die Fridtjof-Nansen-Realschule in Walsum feierte einen hohen Geburtstag: Sie besteht inzwischen seit 150 Jahren.

Kleingartenkrieg

In zwei Kleingärten tobte ein wochenlanger Krieg: In Schönnenbeckshof (Marxloh) machten einige Vereinsmitglieder den Vorstand madig - der trat schließlich zurück. Gleichzeitig wurden in der Anlage etliche Gartenlauben verwüstet – Täter wurden nicht schnappt. Aber das Klima war vergiftet. Wie auch in der Anlage Alte Buche: Dort wollte man einen unbequemen Gartenfreund loswerden. Der hat andere Vorstellungen von Obst- und Gemüseanbau als seine Nachbarn – und wurde per Beschluss rausgeschmissen. Allerdings denkt der nicht dran, die Scholle zu räumen – jetzt sind die Rechtsanwälte am Werk.

Vergnügungsstätten

Für ziemliche Aufregung sorgte um Ostern herum eine missverständliche Verwaltungsvorlage in Marxloh: Man wollte Vergnügungsstätten weitestgehend einschränken, formulierte aber so kompliziert, dass man auch auf die Idee kommen konnte: Der Ortsteil soll eine Bordell-Meile bekommen. Es gab Proteste – und die Politik sorgte für Klarheit: Nichts dergleichen ist erwünscht und statthaft.

Bußgeld

Einen echten Kämpfer für Sauberkeit im Ortsteil vergrätzte die Stadtverwaltung ganz gehörig: Den Meidericher Winfried Lawrenz, der im März noch eine große Saubermach-Aktion ins Leben gerufen hatte und 21 Kubikmeter Müll mit seinen Nachbarn zusammentrug – ausgerechnet ihm wollte man ein Knöllchen wegen Umweltfrevels verpassen. Weil er, als er die Wohnung seiner Mutter sanierte, Möbel vors Haus stellte. „Eine wilde Kippe“, fanden zufällig des Weges kommende Müllsheriffs und zückten sofort den Strafzettel. Nachdem diese Zeitung über den unglaublichen Vorfall berichtet hatten, wanderte das Knöllchen in den „Rundordner“.

Raserszene

Die Raser auf der B 8 in Hamborn und auf dem Aldenrader Kometenplatz sowie dem Vierlindener Franz-Lenze-Platz haben Polizei und Ordnungsamt durch konzertierte Aktionen ausbremsen können. Zwar ist noch keine 100-prozentige Ruhe eingekehrt, aber das Leben der Menschen ist in den Bereichen wieder angenehmer geworden. Anders in Röttgersbach: Dort warten die Anwohner der Holtener Straße immer noch darauf, dass endlich Tempo 30 eingeführt wird. Und die Anlieger der Frauenwiese, dass ihre Straße zur „Spielstraße“ umfunktioniert wird.

Platz der Erinnerung

Das Hickhack um die Umbenennung eines Teiles das Aldenrader Kometenplatzes in „Platz der Erinnerung“ hat endlich ein Ende gefunden: Nach mehreren politischen Schlagabtauschen, bei denen es insbesondere der CDU auch um die grundsätzliche Frage ging, ob man den Opfern des Nazi-Regimes überhaupt eine Gedenkstätte widmen soll, fasste die Bezirksvertretung kurz vor Jahresende den Beschluss, in der Nähe des Rathaus-Eingangs eine Metallskulptur aufzustellen.

Landschaftspark

Noch ein Rekord zum Schluss: Der Landschaftspark Duisburg-Nord hat erstmals in seiner Geschichte mehr als eine Million Gäste gezählt. Dessen Chef Ralf Winkels freut sich, dass insbesondere die Zahl der Veranstaltungsbesucher deutlich zugenommen hat. Insgesamt halten sich die Gäste die Waage: Etwa die Hälfte kommt wegen der Partys, Konzerte, Aufführungen, Ausstellungen und so weiter, die andere Hälfte, weil sie sich die alten Industrieanlagen anschauen oder die Freizeiteinrichtungen wie Kletterwand, Tauchgasometer oder Spielplatz nutzen möchten.