Duisburg. .
Michael Rüscher ist seit September neuer Geschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer und dort für Handel, Dienstleistungen, Mittelstand und Außenwirtschaft zuständig. Er wechselte von Düsseldorf nach Duisburg, wo er Astrid Schulte ablöste. Rüscher teilt die Sorge um die fehlenden Gewerbeflächen.
Amazon ging nach Rheinberg
Zur Sicherung des Bestandes müssten vor allem Industrieflächen nachgewiesen werden, sagt er. Und die müssten konfliktfrei sein, was die Störung von Nachbarn angeht. Bei den vorhandenen 3,9 Mio Quadratmetern sei das Problem, dass längst nicht alle im Eigentum der Stadt seien. Wenn der jeweilige Privateigentümer es nicht wolle, stünden auch sie nicht zur Verfügung, obwohl Erschließung und Altlasten geregelt seien. Einzelhandelsflächen würden ohnehin oft an der Stadt vorbei entwickelt, bedürfe es dazu doch meist nur eines Bauantrags.
Als Hindernis für neue Ansiedlungserfolge sieht Rüscher aber auch die hohe Gewerbesteuer an. Der vom Rat der Stadt festgelegte Hebesatz beträgt 490 %. Die boomende Landeshauptstadt Düsseldorf erhebt nur 440 %. Und die Stadtverwaltung kalkuliere in Zukunft mit weiteren Anhebungen. „Duisburg ist damit unter den teuersten Städten“, sagt der IHK-Mann.
Flächen müssten kurzfristig verfügbar sein, vor allem fehlten Areale über 10 000 qm. So habe Internet-Logistiker Amazon in Rheinberg im Herbst eine Fläche von 100 000 qm bekommen. Die habe Duisburg nicht gehabt.